Auch mit weniger Besuchern der wichtigste Schuhtermin

Die GDS organisiert halbjährlich eine der professionellsten Modemessen und leidet trotz einer Vielzahl von gut überlegten Maßnahmen an Besucherrückgängen. Dabei bietet sich gerade auch im Kinderschuhsegment ein exzellenter Überblick über die marktgängigsten wie schönsten Schuhmarken.

cb09_2015-schuhe-s-71Vom 29. bis 31. Juli 2015 fand die wichtigste deutsche Schuhmesse GDS in Düsseldorf statt. Der anhaltende Rückgang von noch 2012 über 23.000 auf nunmehr 15.500 Fachbesucher macht auch die Veranstalter ratlos. „Wir sind mit unserem Latein am Ende“, gibt GDS-Direktorin Kirstin Deutelmoser freimütig zu. Dabei bietet die Messe ein kaum noch Wünsche offen lassendes, professionelles Angebot: vom umfassenden Marktüberblick über Schauen und Aktionen bis hin zu informationsstarken Rahmenprogrammen.

Der Frequenzrückgang in den Innenstädten von immerhin gut 20 % in den letzten acht Jahren findet ganz offensichtlich seinen Niederschlag, auch wenn weniger die Top-Lagen der Großstädte als die Mittelzentren und ländlichen Regionen betroffen sind.

Dabei wären kleinere Nachlässigkeiten der Messe leicht auszubügeln. Denn wunderlicher Weise listete der Online-Katalog im Kinderschuhbereich vor der Messe nur etwa 25 Kinderschuhaussteller auf. Das hatte mit Sicherheit für Irritationen gesorgt. Und da insbesondere die zugkräftigeren Marken zu fehlen schienen, wird das so manchen von einer Anreise abgehalten haben. Am Ende war mit knapp 60 Ausstellern wie gewohnt eine deutlich größere Anzahl an Kinderschuhanbietern präsent, die vor allem in Halle 4 auf einer komplett in weiß gehaltenen Fläche konzentriert waren.

Einige größere Anbieter leisteten sich zwar – anders als Salamander mit der Marke Lurchi – keinen Ableger im Kinderschuhbereich, waren aber fußläufig erreichbar und in jedem Fall einen Besuch wert. Dazu zählten der Walkwaren-Spezialist Giesswein, s.Oliver oder Birkenstock, deren äußerst modischen Modelle sehr angenehm überraschen.

Auch ließen sich überraschende Entdeckungen machen wie bei Sioux, wo die aus einem eher privaten Ansinnen für die Tochter des Geschäftsführers aufgelegte Junior-Version des Grashoppers ausgestellt und beteuert wurde, dass man noch unschlüssig wäre, in Serie zu gehen. Was wir uns durchaus wünschen würden.

In der Kinderschuhsektion stellten in den Randbereichen die großen Schuhanbieter wie Ricosta, Richter oder Däumling bzw. Naturino und Primigi aus. Auch Bisgaard, Braqueez, Click Shoes, Kavat, Pinocchio/Van Hilst und Unisa zählten zu den flächenmäßig größeren Ausstellern und waren ordentlich besucht.

Lamborghini Kids bemühte sich, das Interesse an den neuen Lizenzschuhen mit einem echten Lamborghini zu schüren, was in Honkong vielleicht etwas viel versprechender als in Deutschland funktionieren würde. Wer die Messe nicht besuchte, versäumte die persönliche Vermittlung der sehenswerten Kollektionen zum Beispiel von Anna und Paul, Gallucci, Pololo, Pom d’Api, Rondinella oder Viking, um nur einige zu nennen.

Kleinere Aussteller bemängelten, dass nicht nur die Besucherzahl an sich, sondern auch das qualitative Interesse der Fachbesucher im Kinderschuhbereich hinter den Erwartungen oder vorjährigen Erfahrungen zurückblieben.

(mp)

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Original aus CHildhood Business:

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