„Der Kunde hat sicher Besseres zu tun, als Möbel aufzubauen, wenn er ein Baby erwartet.“

 Das Unternehmen Kidsmill zeichnet sich auch durch einen guten Kundenservice aus. General Manager Leendert De Jong erklärt, warum er auf diesen Aspekt ­besonders großen Wert legt.

Childhood Business: Wie unterscheidet sich Ihr Angebot von dem der Konkurrenz?

Service wird für General Manager Leendert de Jong bei Kidsmill groß-geschrieben. Und den Fachhandel schützt er, indem er reine Online-Shops nicht beliefert.
Service wird für General Manager Leendert de Jong bei Kidsmill groß-geschrieben. Und den Fachhandel schützt er, indem er reine Online-Shops nicht beliefert.

Leendert de Jong: Da gibt es viele Unterschiede. Zum einen steht Kidsmill für „Dutch Design“, was bedeutet, dass unsere Möbel eine typisch holländische Handschrift tragen. Die Produktion findet ausschließlich in Europa statt. Und unsere Möbel sind dabei qualitativ hochwertig und erfüllen die europäischen Sicherheitsstandards.

Auch die Funktionalität ist uns sehr wichtig. Dies zeigt sich beispielsweise darin, dass wir in den Türen generell einen selbstschließenden Mechanismus einbauen. Oder auch, dass sich unsere Babybetten umbauen lassen, sodass das Kind einige Jahre mit demselben Bett auskommt. Außerdem wachsen viele unserer Babyzimmer mit dem Kind mit, indem Möbel entweder umgebaut oder einzelne Teile ausgetauscht werden können. Vor allem aber unser Liefer- und Aufbauservice ist besonders: Ab einem Bestellwert von 600 Euro liefern unsere Mitarbeiter nach vorheriger Terminvereinbarung die Möbel innerhalb Deutschlands nach Hause und bauen sie auf. In Österreich und der Schweiz bieten wir diesen Service natürlich auch an, dort allerdings bei einem etwas höherem Bestellwert, da der Weg ja auch etwas weiter ist.

CB: Wie groß ist das Speditionsteam von Kidsmill?

LdJ: Wir haben acht Kollegen, die dafür sorgen, dass die Möbel ihren Weg zum Endkunden finden und dort aufgebaut werden. Hierfür sind sie jede Woche von den Niederlanden aus quer durch Europa unterwegs. Die Touren werden sorgfältig geplant, sodass kein Kunde länger als sechs bis acht Wochen auf seine Möbel warten muss. Der Vorteil ist, dass diese Kollegen Kidsmill-Mitarbeiter sind und nicht von externen Firmen stammen. Sie kennen unsere Produkte in- und auswendig und können somit einen besseren Service beim Kunden vor Ort bieten. Wenn die Möbel stehen, erhält der Kunde von unseren Mitarbeitern sogar ein kleines Geschenk für das Kind überreicht: typisch holländische „Klompen“, also Holzschuhe, die übrigens im Kinderzimmer auch sehr dekorativ aussehen.

CB: Schlägt sich der Service im Preis nieder?

LdJ: Es ist wohl generell so, dass der Kunde einen etwas höheren Preis für einen gewissen Service zahlt. Und natürlich schlägt sich der Liefer- und Aufbauservice auch in den Preisen unserer Möbel nieder. Unsere Möbel sind im höheren Preissegment angesiedelt und wir möchten dem Kunden den meist mühsamen Aufbau der Möbel ersparen. Der Kunde hat sicher Besseres zu tun, als Möbel aufzubauen, wenn er ein Baby erwartet.

CB: Inwiefern profitiert auch der Handel von diesem Service?

LdJ: Was der Handel sehr schätzt, ist die Tatsache, dass die Preise für Kidsmill-Möbel innerhalb eines Landes nicht variieren. Es gibt da also keinen Preiskampf. Wir steuern den Endverbraucherpreis selbst und haben gute Erfahrungen damit gemacht, einen fixen Preis, inklusive Lieferung und fachkundigem Aufbau durch unsere Mitarbeiter, anzubieten. Letztendlich bleibt hierdurch auch unsere Reklamationsrate gering, was ein weiterer Vorteil ist.

CB: Erleben Sie durch Ihren direkten Kontakt zu den Endkunden auch Veränderungen der allgemeinen Wohnsituationen? Und gibt es dabei nationale Unterschiede?

LdJ: Wir versuchen, unsere Möbel möglichst unverändert in den verschiedenen Märkten anzubieten, auch wenn es länderspezifische Unterschiede gibt. In Deutschland beispielsweise wünschen sich Eltern eine große Wickelkommode mit viel Platz. In Holland, wo der Wohnraum oft kleiner ist, sind schmalere Wickelkommoden beliebt. Die Deutschen lieben auch große Kleiderschränke. In Singapur oder London beispielsweise wäre dies undenkbar, da die lokalen Wohnsituationen dort anders sind. Ein weiterer Unterschied ist auch, dass in Holland das Thema „Kinderzimmereinrichtung“ viel früher auf der Agenda steht als in Deutschland, wo die Kinder teilweise noch länger bei den Eltern im Zimmer schlafen.

CB: Sehen Sie auch eine Veränderung der Distributionswege? 

LdJ: Wir präsentieren unsere Möbel im stationären Handel in einer Art Showroomkonzept. Der Händler hat hierbei vor allem eine beratende Funktion. Alles andere erledigen wir, nachdem der Auftrag des Händlers bei uns eingegangen ist. Wir kümmern uns um die Abrechnung, den Kundenkontakt, Terminabstimmung, Lieferung und Montage sowie um eventuelle Reklamationen. Wir arbeiten übrigens mit keinen Pure-Online-Playern zusammen. Wenn unsere Möbel online erhältlich sind, dann nur, wenn der stationäre Händler diese über seinen eigenen Online-Shop verkauft.

Verschlagwortung des Beitrags

Auf Social Media teilen & Co.

Gleich weiterlesen

Und sonst noch?

Modular, mitmachend, kombinierbar – auch die Betten von Rafa Kids zeigen, wie bei dem niederländischen Label alles harmonisch zusammenpasst.

Rafa Kids baut Möbel beim Kunden auf

Das niederländische Label Rafa Kids bietet – zumindest vorübergehend – einen Aufbauservice beim Endkunden an. Was lange Jahre von Kidsmill vorexerziert wurde, nutzt man bei Rafa nun, um das leidige Thema der

Zum Beitrag »

Möbel & Co.

Der Möbelbereich wird leicht unterschätzt, ist aber allein schon eine aus­stellerseitig große Branche mit vielen, im Babymarkt wichtigen Produktsegmenten. Wer an Köln denkt, denkt auch an Möbel. Denn mit der

Zum Beitrag »