„Es ist ein langer Weg zur Serienreife.“

Im September wurde auf der Kind + Jugend das Möbelkonzept von Annika Marie Buchberger mit dem Kids Design Award ausgezeichnet. Möbelhersteller De Breuyn bringt die Serie jetzt auf den Markt. Inhaber Jörg de Breuyn erläutert den Prozess.

Childhood Business: Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Annika Marie Buchberger?

Jörg de Breuyn, Inhaber der Möbel­firma De Breuyn, setzt verstärkt auf den Designnachwuchs.
Jörg de Breuyn, Inhaber der Möbel­firma De Breuyn, setzt verstärkt auf den Designnachwuchs.

Jörg de Breuyn: Ich selbst habe in den letzten 30 Jahren vieles selbst designt. Wir wollen aber nun vermehrt Jungdesigner mit an Bord holen, um nah am Puls der Zeit zu bleiben und immer wieder neuen Input zu bekommen. Bei der Kind + Jugend sitze ich selbst in der Jury für den Kids Design Award, habe den Prototypen für die Kinderzimmermöbel also früh gesehen und er hat mich wegen seiner Wandelbarkeit gleich überzeugt. Darum wollten wir die Partnerschaft mit Frau Buchberger.

CB: Was genau macht das Besondere an dem Möbelsystem aus?

JdB: Aus wenigen Teilen kann hier einfach sehr viel gemacht werden. Das Zimmer besteht aus drei Modulen, die unterschiedlich miteinander kombiniert werden können. Außerdem passt es mit seinem klaren, erwachsenen Look, gleichzeitig aber auch seiner kindgerechten Funktionalität perfekt in die modernen, urbanen Wohnverhältnisse. Kinder- und Elternbereich werden immer mehr eins. Außerdem sehen wir, dass sich der Einrichtungstrend verändert. In vielen Wohnungen steht heute „was von Oma“, Ikea-Möbel und daneben vielleicht noch ein exklusives Designobjekt. In diesen Mix passt das Set perfekt hinein.

CB: Wie lange dauerte es, bis die Idee produktreif wurde?

JdB: Das war ein längerer Weg. Wir hatten am Anfang nur den Prototypen. Um das Möbelsystem in Serie produzieren zu können, müssen viele Schritte unternommen werden. Die einzelnen Bauteile müssen an unsere Maschinen angepasst werden. Wir müssen das Produkt in unsere Artikelsystematik überführen. Auch die Preiskalkulation spielt eine wichtige Rolle. Wir stecken mitten in diesem Prozess und bauen aktuell viele Prototypen. Auch der Feinschliff bei den Textilien ist noch ein Schritt. Alles in allem dauert der Prozess rund ein halbes Jahr. Dann müssen wir uns noch um Vertrieb und Marketing kümmern. Wir wollen die fertigen Produkte dann auf der nächsten Kind + ­Jugend präsentieren.

CB: Wie weit ist Frau Buchberger in die Entwicklungsprozesse eingebunden?

JdB: Sehr weit. Sie wollte zunächst, dass noch eine Krippe zum System gehört. Wir wissen jedoch, dass ein Juniorbett höhere Verkaufschancen hat. Also musste sie nun noch ein solches designen. Sie hat dafür auch viel Verständnis. Da ist aber jeder Designer anders. Einige beharren auf ihren Entwürfen. Die meisten verstehen aber über den dann kalkulierten Preis doch noch, dass vielleicht ein Kompromiss gefunden werden muss.

CB: Wie sehen Sie generell die Bedeutung des Kids Design Awards?

JdB: Nachdem er vor zwei Jahren zum Start noch etwas unscheinbar war, wurde er nun deutlich besser angenommen. Hochschulen aus ganz Europa haben teilgenommen. Auch die Präsentation war gut. Nur die Info über die Möglichkeit einer Partnerschaft mit anschließender Förderung war noch nicht zu allen Ausstellern vorgedrungen. Aber die Messe wird ihrer Rolle als Kontakter voll gerecht, sie bringt Menschen zusammen. (ch)

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