Playtime Paris Mehr Aussteller, aber weniger Besucher im Sommer 2016

Zum 20. Mal öffnete die Playtime Paris ihre Pforten. Und ein Hoch von rund 500 Marken präsentierte sich. Schade nur, dass die Furcht vor Anschlägen und die EURO 2016 zu weniger Besuchern führte.

Playtime Paris im Sommer 2016Zu ihrem zehnten Geburtstag lud die Playtime Paris erneut in die wie immer mit großem Charme und viel Enthusiasmus ausgestatteten Messehallen im Parc Floral im Osten von Paris. Solche Termine sind für Aussteller und Besucher nicht unbedingt Anlässe, den Ausstellungsbetrieb anders als üblich zu gestalten. Und doch wog eine gewisse Freude durch die Gänge, einfach weil die Messe sich ein ganz eigenes Profil geschaffen hat und immer wieder eine besondere, allseits geschätzte Atmosphäre bietet.

Paris bindet eine Parade an Marken und Designern, die in Qualität und Quantität bei ihrer Ausrichtung auf kleinere, aber immer auch international aufgeschlossene Labels einzigartig ist. Die Playtime ist ein lebendiger Marktplatz, auf dem es immer wieder Neues, Überraschendes und Ungesehenes zu entdecken gibt.

Für Einkäufer bietet die Messe einen wirklich einzigartigen Mix an Produkten. Die Playtime zeigt Inhabern eines Bekleidungsgeschäfts genau jene Produktwelten, die nötig sind, um ein Ladengeschäft mit angrenzenden Produktbereichen auszustatten, zu Koppelkäufen anzuregen und ein individuelles Ladenprofil zu schaffen. Neben der Baby- und Kinderbekleidung hat nicht nur die Umstandsmode einen besonderen Schwerpunkt, sondern es sind auch viele Anbieter von Taschen, Schmuck oder Pflegeprodukten wie auch Möbeln, Dekorations­ideen und Papierwaren zu finden.

Das Markenangebot teilte sich diesen Sommer wie folgt auf: 312 Marken aus dem Baby- und Kleinkindbereich, 147 Marken mit Junior Fashion, 57 Marken mit Unterwäsche und Bademode, 56 Marken mit Umstandsmode, was in dieser Dichte einzigartig in Europa ist, 67 Schuhmarken, 200 Marken mit Accessoires, 95 Marken mit Design- und Geschenkprodukten, 50 Puppen- und Spielzeugmarken sowie 43 Marken aus der Erstausstattung und acht Anbieter von Pflegeprodukten. Wer auf ein Organic-Sortiment Wert legt, findet über 80 „Organic only“-Anbieter. Und mit über 100 Newcomern bietet das Event genügend frische Eindrücke.

Für etablierte wie auch neue Marken ist Paris daher ein Ort, an dem sich die Kollektionen bewähren müssen, denn der Wettbewerb ist enorm. Die meisten Aussteller sind die Designer selbst, sodass über 500 ausgestellte Marken von knapp 460 Ausstellern kamen. Von deutschen Ordertagen ist der Besucher ein anderes Verhältnis gewohnt, da hier in der Regel Handelsvertreter ihr Portfolio präsentieren und meist mit mehren Marken präsent sind.

Auch wenn es sich um eine französische Messe handelt, stammt nur ein Viertel der Aussteller aus Frankreich (126), gefolgt von Großbritannien (59) und Spanien (53). Belgien und die Niederlande kommen zusammen auf 53 Aussteller, Dänemark auf 32, Italien auf 24 und Deutschland auf 22. Aus den USA, Polen, Portugal und Schweden sind es jeweils rund 15 sowie weitere 29 Aussteller aus acht weiteren Ländern. Auch das Feld der Einkäufer ist sehr international. Der Auslandsanteil steigerte sich von vormals 49,7 auf 56,9 Prozent. Der Zuwachs kam aus Europa (+6,3 Prozent) und Asien (+2,5 Prozent). Neben 2.094 Besuchern aus Frankreich kamen 519 aus Belgien, 274 aus Großbritannien, 252 aus den Niederlanden, 218 aus Spanien, an sechster Stelle gefolgt von 200 Interessierten aus Deutschland. Die Playtime hat Ableger in Tokio und New York, was dazu beträgt, Einkäufer aus diesen Regionen nach Paris zu locken. So kamen 122 Einkäufer aus Südkorea, 119 aus den USA, 79 aus Japan und 46 aus Hongkong sowie 44 aus China und 27 aus Taiwan.

Insgesamt zählte die Messe knapp 5.800 Besucher, was einem Rückgang von deutlichen 7,6 Prozent gegenüber dem letzten Sommer entspricht. Aussteller berichteten, dass mehrere Einkäufer aus Übersee aus Furcht vor Anschlägen absagten. Zusätzlich hatte es in Frankreich lange Zeit Transportstreiks gegeben und zeitgleich zur Messe fand auch die Euro 2016 statt, sodass es schwieriger war, Hotelzimmer zu erhalten. Gut, dass das Team um Messechef Sebastien de Hutten seit geraumer Zeit in die digitale Messeplattform Playologie investiert.

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