Mittelständischer Schuhhandel ist von digitalen Investitionen überfordert

Entwicklung des Umsatzes im Schuhhandel in 2016 nach Berechnungen des BDSE
Entwicklung des Umsatzes im Schuhhandel in 2016 nach Berechnungen des BDSE

Zum Start der Düsseldorfer Schuhmesse GDS hat Brigitte Wischnewski, Präsidentin des Bundesverbandes des Deutschen Schuheinzelhandels BDSE, die Notwendigkeit von Investitionen in digitale Geschäftsmodelle betont. Zugleich beobachtet Wischnewski, dass der mittelständische Schuhhandel oftmals überfordert ist, die notwendigen Investitionen in digitale Geschäftsmodelle zu tätigen.

Die Schuhbranche hat in 2016 ingesamt rund 2 Prozent an Umsatz verloren. Kleinere Unternehmen traf diese Entwicklung nach Angabe des BDSE überproportional. Erneut konnte dagegen der Online-Handel mit Schuhen um 5 Prozent wachsen, wenngleich sich die Wachstumsraten auch im digitalen Bereich abgeschwächt haben. Der BDSE schätzt den Online-Anteil auf mittlerweile 17 Prozent.

Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen stellt eine zentrale Herausforderung für den stationären Schuhhandel dar. Derzeit unterhalten, so das Ergebnis einer aktuellen BDSE-Befragung, 16 Prozent der stationären Schuhfachhändler neben ihren Ladenlokalen einen eigenen Online-Shop. Und 30 Prozent der Befragten bieten Schuhe auch über Internet-Portale wie Amazon oder Ebay an. Über 40 Prozent der stationären Händler wollen in 2017 verstärkt in Multichannel-Konzepte investieren, was Ausdruck des Einsehens ist, dass sich der stationäre Handel der zunehmenden Digitalisierung des Informations- und Kaufverhaltens der Verbraucher stellen muss.

Die Veränderungsgeschwindigkeit sei, so Wischnewski, allerdings hoch und verlange gerade vom mittelständischen Fachhandel erhebliche Anstrengungen ab, damit dieser noch schneller auf Wettbewerb und Kundenverhalten reagieren könne. Konsumenten erwarteten heute zunehmend auch von stationären Geschäften, dass sie mit ihrem Sortiment bis hin zur aktuellen Warenverfügbarkeit im Internet präsent seien.

Wischnewski betont die Unterstützung durch Verbundgruppen des Schuhhandels, die zum Beispiel mit Portalen wie Schuhe.de ihren Anschlusshäusern den Weg in die digitale Marktpräsenz ebnen helfen. Und auch der BDSE unternehme beispielsweise im Rahmen der Entwicklung von Branchen-Standards, die im Zusammenhang mit der Elektronisierung von Geschäftsabläufen oder deren Weiterentwicklung benötigt werden, Anstrengungen, die Schuhbranche bei der Realisierung digitaler Prozesse zu unterstützen.

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