„Nachhaltigkeit ist einfach in unserer DNA“

Das Berliner Unternehmen Lebenskleidung setzt auf ein grünes Versprechen und bietet daher für Hersteller und Verbraucher ausschließlich GOTS-zertifzierte Stoffe an.

Benjamin Itter
Benjamin Itter ist einer von drei Geschäftsführern des Berliner. Labels und Stoffhändlers. Lebenskleidung. Sie handeln ausschließlich mit Stoffen, die fair und nachhaltig produziert
wurden.

Childhood Business: Wie kam es zur Gründung Ihres Unternehmens? 

Benjamin Itter: Im Jahr 2005 studierten mein Kollege Enrico Rima und ich in Indien. Dort sind wir mit den fatalen Auswirkungen der globalen Textilindustrie in Kontakt gekommen. Beinahe täglich hörten wir von Baumwollbauern, die Suizid begangen haben. Zufällig lernten wir eine Färberei kennen, die ausschließlich mit ayur­vedischen Kräutern und Pflanzen färbte. Wir waren so begeistert, dass wir uns entschieden, aus diesen Stoffen Bettwäsche herzustellen. Lebenskleidung war geboren. Der Begriff leitet sich vom Sanskritwort „Ayurvastra“ ab und bedeutet in etwa „Kleidung fürs Leben“.

CB: Und wie ging es dann weiter? 

BI: Schnell ging es über Bettwäsche hinaus und wir boten pflanzlich gefärbte und bedruckte Stoffe an. Doch eine rein pflanzliche Färbung war leider auch begrenzt bezüglich der Farbpalette und der textilen Echtheiten. Wir haben rasch gemerkt, dass der grundsätzliche Bedarf an zertifizierten Bio-Stoffen in kleinen Mengen groß war. In Berlin entstand zu dieser Zeit gerade eine „grüne“ Modeszene, sodass wir sogenannte Sammelbestellungen gestartet haben. Wir kümmerten uns dabei um das Sourcing sowie die Warenkontrolle. Alle unsere Produkte eint, dass sie GOTS-zertifiziert sind. Wir produzieren in der Türkei, Portugal, Deutschland, Indien, Frankreich und Griechenland.

CB: Sie beziehen also ausschließlich Bio-Stoffe?

BI: Ja. Nachhaltigkeit ist einfach in unserer DNA. Nach allem, was  wir gesehen haben, können wir einfach keine anderen Stoffe mehr anbieten. Für uns gibt es keinen Anlass, keine Bio-Stoffe mit schadstofffreier Färbung zu nutzen. Der einzige Grund wäre Profitgier, die vor das Wohl des Menschen und der Umwelt gestellt wird. Aber da zeigen wir die rote Karte.

CB: Wie stellen Sie die GOTS-Qualität Ihrer Waren sicher? 

BI: Wir kennen unsere Produzenten persönlich. Das sind meist Familienunternehmen, denen Transparenz und Qualität ebenfalls am Herzen liegen. Zudem lassen wir unsere Stoffe in Partnerlaboren prüfen. So schaut das WKS Textil- und Umweltlabor in Wilsum auf physische Parameter wie Schrumpfung, Reib-, Wasch- und Lichtechtheit und das Hohenstein Institut auf Schwermetallrückstände und PH-Werte.

CB: Wer zählt zu Ihren Kunden?

BI: Erst waren es nur B2B-Kunden. Inzwischen verkaufen wir nach vielen Anfragen auch an Endverbraucher. Von einem bis zu 5.000 Metern wird alles geordert – und das aus mehr als 50 Ländern.

MerkenMerken

Verschlagwortung des Beitrags

Auf Social Media teilen & Co.

Gleich weiterlesen

Und sonst noch?

Just colourful!

Skandinavische Kindermode kann mehr als nur Pastell. Johan Ström von Maxomorra im Interview über Farbe und GOTS. In der letzten Ausgabe von Childhood Business stellten wir das Energiebündel Johanna Gruber

Zum Beitrag »
Für diskretes Stillen ist in das Langarm-Shirt von Boob ein praktischer Eingriff integriert.

Boob launcht Active-Wear für Mütter auf der Piste

Für Ski- und Snowboard-begeisterte, frischgebackene Mamas hat das Umstandsmode-Label Boob seine Active-Wear-Kollektion für diesen Herbst/Winter um warme Unterwäsche für Outdoor-Abenteuer ergänzt. So können stillende Mütter oder Schwangere sich im Schnee austoben,

Zum Beitrag »