„Bei der Babypflege experimentiert man nicht viel herum“

Für die empfindliche Haut von Kleinkindern braucht es speziell abgestimmte Pflege­produkte. Childhood Business sprach mit den Inhaberinnen von ­Das Boep, die ihre Produkte bewusst frei von fragwürdigen I­nhaltsstoffen halten.

Dr. Michaela Hagemann ist Ärztin und Mutter. Sie gründete nach der Geburt ihrer ersten Tochter gemeinsam mit ihrem Bruder Tilman Kreuder “das Babyölprojekt”, kurz: das boep.

Childhood Business: Frau Dr. Hagemann, was hat Sie an vorhandenen Produkten am meisten gestört? 

Michaela Hagemann: Es gibt bei Pflegeprodukten ja zweierlei Lager: die herkömmliche, synthetische Kosmetik und die Naturkosmetik. Produkte mit synthetischen Inhalts- und Duftstoffen wollte ich von vornherein nicht verwenden, weil ich die Anwendung von beispielsweise PEGs, Silikonen und Parabenen auf der Babyhaut einfach fragwürdig finde. Also habe ich mich im Naturkosmetikregal genauer umgeschaut. Dort störten mich die teilweise sehr penetranten Kräuterdüfte und die Konsistenzen. Die Anwendbarkeit der Produkte war meines Erachtens noch nicht optimal auf junge Mütter und Väter abgestimmt.

CB: Sie fanden wirklich gar kein passendes Produkt? 

MH: Es gab schon einzelne Naturkosmetikprodukte, die ich o. k.fand und auch kaufte. Jedoch störte mich, dass die Düfte so unterschiedlich waren, und ich fand, es müsse doch eine Serie geben, in der alle Produkte gleich riechen und auch gut anwendbar sind.

CB: Wie wollen Sie die Marke bekannter machen? 

MH: Die größte Herausforderung ist es natürlich, eine Marke aufzubauen, der die Kunden vertrauen können. Gerade bei der Babypflege experimentiert man nicht viel herum, sondern vertraut darauf, was einem Mütter, Hebammen oder Freundinnen empfehlen. Deswegen sehen wir hier auch unseren größten Hebel: Wenn Kundinnen die Produkte von Das Boep wirklich gut finden, werden sie auch ihren Freundinnen von ihnen erzählen. Die Vermarktung passiert dann von ganz allein.

CB: Wo stoßen Sie auf die größte Resonanz im Handel? 

MH: Unsere Produkte verkaufen sich unter neuen Kunden natürlich dort gut, wo der Kunde eine gewisse Beratung bekommt – also in Apotheken und kleinen Kinderboutiquen. Hier sind die Kunden auch offen für neue Marken und probieren gerne aus, was ihnen empfohlen wird.

Mirja Ernst war über zehn Jahre lang bei Sisley Kosmetik tätig. Als Mutter einer sechsjährigen Tochter ist sie von der Qualität der Produkte überzeugt und will die Marke als Mitgesellschafterin vertrieblich stärken.

CB: Frau Ernst, Sie haben nach zehn Jahren Ihren Job bei Sisley Kosmetik aufgegeben und sind Co-Founderin geworden. Wo sehen Sie die Marke in zwei Jahren? 

Mirja Ernst: Die Marke hat in ihrer ja erst recht kurzen Zeit auf dem Markt, nämlich in den letzten knapp zwei Jahren, schon eine beachtliche Bekanntheit erreicht. Und wir werden weiter daran arbeiten, diese auszubauen. Die Distribution stellt sich aktuell sehr gesund auf mehreren Säulen auf: Neben der Präsenz in Concept Stores, in Fachgeschäften und in Einzelhandelsketten sind wir auch mit unserem eigenen Online Store sehr erfolgreich. Meiner Erfahrung nach ist dieser Mix essentiell für den Erfolg und die Bekanntheit einer Marke. Unsere Zielgruppe ist breit aufgestellt. Von der Naturkosmetik-Liebhaberin bis hin zur jungen Mutter mit einem hohen Bewusstsein für Qualität und Lifestyle haben wir eine Vielzahl toller Kundinnen und Kunden. Ein Ausbau unserer Distribution ist in Zukunft notwendig, damit wir die unterschiedlichen Kunden auch auf allen Kanälen erreichen.

CB: Welche Messen und Veranstaltungen nutzen Sie, um sich dem Handel zu präsentieren? 

ME: Wir sind neben der Kind + Jugend auf weiteren fachspezifischen Messen wie der Babywelt oder der BioWest vertreten. Wir sprechen aber viele Fachgeschäfte auch direkt an, wenn wir der Meinung sind, dass sie zu unserer Marke und unserem Konzept ­passen.

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