Levi’s wird künftig wieder von Cathrin Robertson verantwortet

Für Levi's gewinnt Haddad Brand die Brand-Expertin Cathrin Robertson zurück.
Für Levi’s gewinnt Haddad Brand die Brand-Expertin Cathrin Robertson zurück.

Ein kleiner Paukenschlag war das schon, der mit der Nachricht, dass die Kidiliz Group die Levi’s-Lizenz verliert, durch die Kindermodebranche tönte. Der US-amerikanische Bekleidungskonzern Levi Strauss & Co. hatte die auslaufende Lizenz für seine Kindermodelinie an Haddad Brands vergeben.

Jack Haddad, der mit seiner Gruppe seit rund 15 Jahren die Lizenz für den amerikanischen Markt innehat, liebäugelte schon seit Jahren mit der Verantwortung für den europäischen Kontinent. Nun übernimmt er die seit 2002 von der französischen Kidiliz Group gehaltene Lizenz. Die erste Levi’s-Kidswear-Kollektion von Haddad wird zur Saison Herbst/Winter 2019 auf den Markt kommen.

Das 1948 von den Haddad Brüdern gegründete amerikanische Unternehmen gehört zu den  Branchenführern im Kindermodebereich in den USA und ist auch für die Marken Converse und Nike tätig. Seit kurzem verantwortet Haddad das Asiengeschäft von Levi’s Kidswear – und nun auch das europäische.

“Über die Jahre habe ich persönlich mit der Haddad Familie zusammen daran gearbeitet, ein Kindermarkengeschäft aufzubauen und es war immer eine gute Zusammenarbeit”, sagte Seth M. Ellison, Executive Vice President und President Europe von Levi Strauss & Co. “Angesichts unseres Momentums in Europa mit Erwachsenen und Teenagern, ist es nur natürlich, dass Kinder unsere nächste Herausforderung sind.”

Dabei hatte sich Haddad mit der ebenfalls zur Gruppe gehörenden Brand Machine Group erst jüngst auf den Rückzug begeben. Der deutsche Standort ist dem Vernehmen nach in Auflösung. Ingo Rieth, der die deutschen Geschäfte verantwortete, ist inzwischen Partner in der Agentur von Daniela Müller. Mit dem Zusammenschluss der beiden wechselten auch zwei ehemalige Mitarbeiter in die Agentur – wie auch manche Marke.

So steht Haddad in Deutschland eigentlich gerade ohne Personal da und zugleich vor der Frage, wie das Haus künftig den deutschsprachigen Markt nahtlos bearbeiteten kann. Auch ist aus der Branche zu vernehmen, dass die Kidiliz Group noch einmal – verständlicherweise – kräftig Kasse machen möchte, während noch unklar ist, mit welcher Strategie die Marke Levi’s im Kids-Bereich ab 2019 aktiv sein wird.

Cathrin Robertson war lange Jahre als Marketingchefin Levi‘s Deutschland tätig, bevor sie 2013 für die Groupe Zannier den Posten als Marketing- und Vertriebschefin in Deutschland übernahm. Ab September 2019 wird sie erneut für Levi’s, nun aber bei Haddad Brands, tätig sein.

Doch augenscheinlich hat man bei Haddad das Geschehen in Deutschland genau beobachtet und sich personell für eine sehr charmante Lösung entschieden. Denn ab dem 1.9.2018 ist mit Cathrin Robertson genau jene Frau wieder als Sales-Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz an Bord, die – selbst von Levi’s kommend – die Kidswear-Lizenz einige Jahre lang für Kidiliz sehr erfolgreich aufgebaut hatte.

Wer Robertson kennt, schätzt ihre Hands-on-Mentalität, die mit Sicherheit gut zu einem amerikanisch geführten Haus passt. Ihr Esprit für die Kidswear-Linie, bei ihrer Levi’s-Vergangenheit kein Wunder, entspringt dem Wunsch, mit jedem von der Marke begeisterten Kind einen auch während der Jugend und als Erwachsener an die Brand gebundenen Fan zu gewinnen.

Dem Vernehmen nach wird die Kidswear-Lizenz auch in Zukunft den bereits seinerzeit von Robertson eingeführten Mix an Fachgeschäften und Department-Stores aufrecht erhalten. Eine Konzentration auf wenige Key Accounts oder große Online-Player ist nicht zu befürchten.

Auch preislich ist nach ersten Signalen keine Veränderung zu erwarten, sodass die bestehenden Markenkunden nicht nur eine verlässliche Fortführung der Markenlizenz erwarten, sondern insbesondere durch die Verpflichtung von Robertson auch auf eine Ansprechpartnerin mit großer Markenerfahrung vertrauen können. Die Kunden wird es freuen, denn mit der personellen Weichenstellung scheint weder eine das Budget strapazierende Bevorratung nötig zu sein, noch müssen die Händler in 2019 auf das noch immer splendid laufende Logo-Shirt-Geschäft verzichten.

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