Der Trend zum schönen Strickaccessoire begleitet die aktuellen Herbst- und Winter-Kollektionen. Die Maschenware spielt sich langsam in den Vordergrund und wird zum Hauptakteur. Damit aus den neuen Lieblingen treue Begleiter werden, lohnt sich der Blick auf die Qualitätsmerkmale.
Wie Pilze aus der Erde schießen in dieser Saison aufregende Prints und 3D-Strick-Designs auf Strumpfhosen, Mützen und Handschuhen. Durch neue technische Möglichkeiten von Rundstrickmaschinen lassen sich heutzutage die vielseitigen Muster wesentlich leichter umsetzen als einst an Trommeln in aufwendiger Handarbeit. Digitale Muster und 3D-Strickungen werden von den modernen Maschinen eingelesen und vollautomatisch umgesetzt. Lediglich der letzte Feinschliff, wie das Einnähen des Zwickels und das Schließen der Nähte, geschieht noch per Hand.
Auf den ersten Blick lässt sich für Händler und Endverbraucher die Qualität leider nicht erkennen. Auch der bekannte Griff in die Ware ist selbst für Experten keine Qualitätsgarantie mehr.
Einzige Indikatoren, so Alexander Becks, Vertriebsleiter von Strumpf Dirks, sind die Nähte, verwendete Materialien und Zertifikate wie zum Beispiel ein Oeko-Tex-Siegel. „Produzenten haben die Möglichkeit, Wolle aus Europa zu zehn Euro oder aber zu nur vier Euro das Kilo aus dem chinesischen Raum einzukaufen. Bei der günstigen Wollalternative ist die Vorbehandlung des Materials jedoch oftmals unklar“, so Becks. Fasern werden gebleicht und mit Farben behandelt, die unter Umständen für den europäischen Markt nicht zugelassen sind. Nachvollziehbar ist das im Endprodukt nur noch unter dem Mikroskop.
Ein weiteres Indiz für Mangelware können abstehende Fasern bei Grobmaschenware sein. Diese deuten auf die sogenannte „tote Wollfaser“ hin, die mitunter mehrfach recycelt wurde und daher kürzer und weniger reißfest ist. Bei der Zusammensetzung gilt die Faustregel: Umso höher der Naturfaseranteil, desto besser ist die Akklimatisierung. Bei einem Kunstfaseranteil von bis zu 80 Prozent können bei Socken Blasen und Schweißfüße entstehen. Maschenware kommt meist nicht völlig ohne Beimischungen von Materialien wie Elastan aus, da diese zur Formstabilität beitragen. Aber auch hier reicht die Qualität von hochwertigem Elastan bis zu günstigem Gummi.
Wollprodukte müssen übrigens nicht mehr kratzen. „Heute wird wesentlich feinere Wolle verwendet und diese ist weicher“, so Anike von Gagern, Geschäftsführerin von Tausendkind. „Außerdem werden bei vielen Wollstrumpfhosen auf der Innenseite Baumwollfäden mitverarbeitet. Die Wolle sitzt dann nicht direkt auf der Haut, sondern nur auf der Außenseite.“