Gesunder Baby­schlaf

17 Stunden Schlaf braucht ein Baby in den ersten drei Monaten täglich, deshalb ist die Ausstattung für eine gesunde und schlaffördernde Umgebung sehr wichtig.

Weniger ist mehr: Babys sollen im Bettchen möglichst ohne unnötige Utensilien zur Ruhe kommen.
Weniger ist mehr: Babys sollen im Bettchen möglichst ohne unnötige Utensilien zur Ruhe kommen.

Im ersten Jahr sollten Babys zwar im Elternzimmer, aber im eigenen Bett schlafen, empfiehlt der Berliner Kinderarzt Dr. Jakob Maske. Im Elternbett sind die Bedingungen nicht optimal. Es liegen Decken und Kissen herum und die Matratze ist nicht auf den leichten Körper und die noch weiche Wirbelsäule ausgerichtet. Wer seinen Schatz trotzdem gern nah bei sich haben möchte, sollte auf ein Beistellbett zurückgreifen.

„Temperaturen zwischen 16 bis 18 Grad hören sich zwar kalt an, sind gerade aber für kleine Kinder optimal“, erklärt Dr. Maske. „Kinder können problemlos bei offenem Fenster schlafen. Das Bettchen darf nicht im extremen Zug stehen, aber ein bisschen Luft schadet gar nichts.“ Im Winter sollte der Raum aber besser in kurzen Stößen gelüftet werden, sonst wird es zu kalt. Luftbefeuchter, die das Raumklima verbessern sollen, sind laut Dr. Maske nicht unbedingt notwendig.

Nicht nur das Zimmer, auch das Babybett sollte gut durchlüftet sein. In diesem Zusammenhang wird seit Jahren über das Thema Nestchen diskutiert. Sie werden an den Stäben des Bettes befestigt, um den Schlafplatz heimeliger und gemütlicher wirken zu lassen oder um das Köpfchen zu schützen. Ein Nestchen birgt jedoch Gefahren. Die Gemeinsame Elterninitiative Plötzlicher Säuglingstod und die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin warnen vor dem vermeintlichen Kopfschutz: Dreht das Kind den Kopf gegen das Nestchen, kann es zu einer CO2-Rückatmung kommen. Fällt das Nestchen um, kann es zu einem Wärmestau führen. Beides wird als eine mögliche Ursache für den plötzlichen Kindstod (SIDS) angesehen. Auch Dr. Maske rät von einem Nestchen ab. Es behindert die Luftzirkulation im Bettchen und verschlechtert so die Schlafumgebung.

Optimal liegen

Eine gute Matratze trägt viel dazu bei, dass Kinder gut und gesund schlafen (s. auch Seite 66). Sie sollte nicht so weich sein, dass sie bei Druck stark einsinkt, und die noch weiche Wirbelsäule stützen. Punkt­elastische Matratzen sind besonders geeignet. Diese sinken nur an den Stellen ein, die mit Druck belastet werden und erfüllen ihre Stützfunktion optimal. Es bildet sich hier außerdem um das Kind keine Mulde, in der sich das ausgeatmete Kohlendioxid lagert. Da CO2 schwerer ist als Luft, bleibt es beim Au­satmen normalerweise auf der Liegefläche und sammelt sich um das schlafende Kind. Neuere Matratzentechnik verringert den CO2-Rückstau auf der Liegefläche deutlich. Die meisten modernen Matratzen sind mit Belüftungskanälen und Luftpolstern ausgestattet. Durch die Kanäle kann das Gas noch weiter nach unten sinken und durch die Matratze hindurch entweichen. So sinkt das Risiko, selbst wenn sich ein Säugling in der Nacht auf den Bauch dreht.

Was darf ins Bett?

„Kissen und Decken erhöhen das Risiko des plötzlichen Kindstodes im ersten Lebensjahr“, weiß Dr. Maske. Im ersten Jahr sollten Kinder deshalb auf jeden Fall in einem Schlafsack schlafen. Danach wird es ungefährlich, Bettwäsche zu verwenden. Ein Kissen brauchen Babys und Kleinkinder nicht. Wenn eines verwendet wird, sollte es möglichst klein und flach sein. Große Kissen sorgen für eine ungesunde Liegeposition und bergen außerdem die Gefahr, zu ersticken. Dr. Maske rät auch von Spielzeug im Bett ab, denn alles, was herumliegt, stellt ein potenzielles Risiko dar. Ein Babybett sollte also möglichst sparsam ausgestattet sein. (ak)

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