Modischer Jahres(-zeiten)-wechsel

Die Messesaison gibt einen Vorgeschmack darauf, welche Looks im Herbst und Winter in den Läden sein werden. Childhood Business sprach mit Herstellern über die kommenden Kollektionen, potenzielle Bestseller und darüber, welche allgemeinen Trends sie für das Jahr erwarten.

Das schwäbische Unternehmen Playshoes hat sich schon bei der Formengründung auf ein „Never out of Stock“-Programm (NOS) konzentriert. Die Stärken liegen heute vor allem im Bade- und Regenbekleidungsbereich. Marketingspezialist Michael Neumeister erklärt, wie das dauerhaft erhältliche Sortiment abwechslungsreich bleibt und wie auch die Kunden dessen Weiterentwicklung beeinflussen.

Childhood Business: Was ist der Vorteil von NOS-Kollektionen? 

Michael Neumeister: Bei Playshoes für das Marketing zuständig.
Michael Neumeister: Bei Playshoes für das Marketing zuständig.

Michael Neumeister: Unsere Ware kann zu jeder Zeit geordert werden – frei nach dem Motto: Heute
bestellt, morgen geliefert. Nach wie vor bieten wir den größten Teil unseres umfangreichen Angebots als NOS-Ware an. Das ist für viele Kunden einfach praktisch und bequem, schont die Lagerumschlagsgeschwindigkeit und vermeidet unnötige Risiken. Das ist ein großer Vorteil gegenüber anderen Hertsellern.

CB: Wie sehr ist es überhaupt möglich, mit der Mode zu gehen, wenn die Artikel langfristig erhältlich sind?

MN: Natürlich werden auch in diesen Programmen die Serien laufend ergänzt, ausgebaut oder auch ausgetauscht. Beispielsweise gibt es neue Regenbekleidungsdesigns wie Haie für Jungs. Bei den Mädchen sind aktuell Sterne stark gefragt. Und wie immer sind dazu dann auch die passenden Gummistiefel aus Naturkautschuk erhältlich. Highlights im Bereich Bademode sind beispielsweise klassische Rosenmotive sowie ein maritimes Mädchenthema. Auch mit unserem großen Lizenzthema „Die Maus“ entwickeln wir neue Designs und können unsere Kollektionen somit weiterentwickeln.

CB: Welche Neuerungen hat es sonst noch bei Playshoes gegeben?

MN: 2015 hatten wir bereits erfolgreich eine Designkooperation mit dem Sender WDR, bei der das schon angesprochende Thema „Die Maus“ Einzug in unsere Regenbekleidung hielt. In dieser Saison haben wir das Lizenzthema auch mit in den Bereich Bademode aufgenommen. In sehr vielen Produkten für Jungen und für Mädchen sind entsprechende Designs zu finden. Die Serien für Jungs und Mädchen umfassen Kopfbedeckungen, Badeanzüge, Bikinis, Aquaschuhe und -socken, aber auch
Bademäntel in angenehm weichem Frottee.

Unser zweites großes Thema war die Übernahme der auch international eingeführten Marke Schnizler. Hier wurden erfolgreiche Serien weiterentwickelt und verbessert. Gerade auf die Verarbeitung hochwertiger Materialien haben wir sehr viel Wert gelegt. Die Strampler und Overalls werden in feinem Baumwoll-Interlock oder auch in flauschigem Nicki gefertigt. Dazu werden die Bodys in hochwertigem Baumwollgestrick angeboten.

CB: Wie wird entschieden, welche Kollektionsteile in Produktion gehen?

MN: Im Grunde genommen haben unsere Kunden das Privileg, zu entscheiden, welche Kollektionen in Produktion gehen. Zu jedem Hauptkatalog kommt zusätzlich ein Vororderkatalog für die folgende Herbst- und Winter- sowie Frühjahrs- und Sommersaison heraus. Dennoch landen nicht alle neuen Serien oder einzelnen Kollektionsteile ausnahmslos in der Vororder. Wir gehen auch hier selbst ins Risiko und bieten diverse Modelle direkt ab Lager an, ohne eine Vororder erhalten zu haben.

Das in dritter Generation geführte Unternehmen H. Obermeyer zeigt mit der nicht nur in der Kindermode, sondern auch in den Bereichen DOB und HAKA stark aufgestellten Marke Blue Seven ein gutes Trendgespür. Eva Werner, Einkaufsleiterin bei Blue Seven, verrät, welchen großen Trend in der Kindermode sie ausmacht und wie dieser von der Marke interpretiert wird.

Childhood Business: Welchen Trend haben Sie für die kommende Saison ausgemacht?

Eva Werner:  Einkaufsleiterin  bei Blue Seven
Eva Werner:
Einkaufsleiterin
bei Blue Seven

Eva Werner: Generell ist der Ethno-Style in all unseren Produktgruppen das Trendthema schlechthin. Es zieht sich durch von den „Minis“ über die Kleinkinder bis zu den großen Kindern. Dafür typisch sind Minimalprints, Federn, Pfeil- und Traumfänger-Motive.

CB: Wie wird das Thema in der Kollektion umgesetzt?

EW: Bei den kleinsten Jungen mit Größe 62 bis 86 sind neben dem wichtigen Ethno-Trend auch noch Wildwest-Motive und Karohemden wichtig. Bei den Mädchen eben in den Größen 62 bis 86 setzen wir zusätzlich einen romantisch, pastelligen Landhausstil um. Für die Kids von Größe 92 bis 128 dürfen die Drucke dann generell etwas erwachsener sein. Bei ihnen kommen ergänzend Sterne in verschiedenen Arten sowie Slogans und verschiedene Wordings zum Einsatz. Für die Teen Girls ab Größe 134 bieten wir offene, lässig getragene Jacken und Westen sowie Ponchos. Neu sind Bootcut-Hosen. An vielen verschiedenen Kollektionsteilen sind zudem Fransen zu finden. Bei den Teen Boys spielen asymmetrische und länger geschnittene Oberteile eine wichtige Rolle.

CB: Welche Materialien kommen dabei zum Einsatz?

EW: Es wird bei den Kollektionen stark auf Lässigkeit gesetzt. Darum kommen beispielsweise die Jog-Denims bei verschiedenen Modellen zum Einsatz. Generell sind Jogginghosen in verschiedenen Formen sehr wichtig. Bei den Knaben ist rustikaler Strick genauso wichtig wie weiche, geschmirgelte Ware. Key-Items bei den Teen Girls sind Styles aus Wildlederimitat, bei den Teen Boys werden mit plattiert oder getwisteten Garne, Noppengarnen und Melangen interessante Optiken umgesetzt. Den zum Trendthema passenden Used-Look setzen wir durch das „Stone Wash“- oder das „Cool Dye“-Verfahren. Generell kommen zudem viele Feder­garne zum Einsatz.

Die Kinderlizenz von Marc O’Polo ist 2015 in die Hände der Kids Fashion Group gewechselt. Diese präsentiert mittlerweile die zweite Herbst- und Winterkollektion der Marke. Catrin Scheer, Product Manager und Head of Design, sagt, was die Kollektionen auszeichnet.

Childhood Business: Welche Styles, Stoffe und Schnitte prägen die kommende Kollektion?

Catrin Scheer: Product Manager und Head of Design,  Marc O‘Polo
Catrin Scheer:
Product Manager und Head of Design,
Marc O‘Polo

Catrin Scheer: Die winterlichen Highlights der Baby-Linie sind die weichen Strick- und Plüschqualitäten. Generell werden aber alle Artikel in weichen, anschmiegsamen Materialien angeboten. Fast alle unsere Baumwollartikel bestehen dabei zu 100 Prozent aus Organic Cotton.

Bei den Mädchen wird es Tweed- und Lammfell-Optiken, grobmaschige Wolle und „Plüsch-Garne“ für besondere Effekte geben. Besondere Auch All-Over-Prints sind weiterhin ein wichtiges Thema. Für Jungen bietet Marc O’Polo Junior Jogpants, Colourblocking Shirts und Sweats sowie Strickwaren und Colour-Denims, wobei wir die Kollektionsteile auf verschiedenste Weisen bearbeitet haben, um auffällige Effekte zu erzielen. Dip Dye, Garment Dye, All-Over-Prints und Discharge Prints sind nur einige wenige Beispiele. Im Outdoor-Bereich kommt es uns stark auf die Details an. Zu sehen ist das beispielsweise an der aufwendigen Innenverarbeitung bei den Wendejacken sowie in Two-in-One-Formen und den gesteppten Innenjacken sowie bei den Materialien und Futterstoffen.

CB: Was tut sich bei Marc O‘Polo im Denimbereich? 

CS: Die Basic Denims der Marc O’Polo Junior-Kollektion wurden überarbeitet und in Ihren Passformen geschärft. Außerdem wurde das Labeling modernisiert. Weiterhin reicht die Range von der klassischen Röhre in „Skinny Fit“ über Styles in „Slim Fit“ und „Regular Fit“ bis hin zur weiten „Loose Fit“. Die modische Spitze stellt die ausgestellt „Flared Jeans“ dar.

CB: Werden Sie die bestehenden Design-Kooperationen fortsetzen?

CS: Ja. Weil die kalligrafierten Statements, gestaltet von dem Schaupieler Jeff Bridges überaus beliebt in unserer Erwachsenen-Kollektion „Mindfulness“ waren, werden wir diese als MiniMe-Modelle auch im Bereich Kids und Junior sowie erstmals auch für Babys anbieten. Die Prints „PersonaliTee“ und „BeauTee“ werden auf den Langarmshirts für Girls zu finden sein, bei den Boys haben wir die Motive „PersonaliTee“ und „LiberTee“.

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Original aus CHildhood Business:

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Dieser Beitrag erschien in der gedruckten Ausgabe 03/2016 von Childhood Business.

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