Wo die Kunden sind

Gut besuchte Publikums­messen, wie die Babywelt-Veranstaltungen des Hamburger Veranstalters Fleet Events, bieten direkte Kundenkontakte und liefern authentisches Feedback.

Messen zum Anfassen: Auch für Kinder wird auf den Events einiges geboten.
Messen zum Anfassen:
Auch für Kinder wird auf den Events einiges geboten.

Das Segment der Babymessen, die sich an ein Privatpublikum richten, floriert. Die größte Veranstaltungsreihe dieser Art ist die Babywelt. Rund 79.000 Besucher konnte die Publikumsmesse im vergangenen Jahr verzeichnen, damit 6.000 mehr als 2014. In diesem Jahr sollen es sogar noch mehr werden. Neben den bisherigen Terminen in Hamburg, Essen, München, Berlin und Stuttgart wird es 2016 auch noch je einen Termin in Dresden und Frankfurt, geben. 2017 wird auch noch Leipzig dazukommen. Das Ausstellerfeld der Veranstaltungen ist dabei durchaus namhaft besetzt: So nahmen zuletzt unter anderem Britax, Chicco, Concord, Joie, Kiddy, Knorr-Baby, Lässig, NUK, Philips Avent, Recaro Child Safety und Stokke an den Veranstaltungen teil, wenn auch nicht jedes Unternehmen jeden Termin wahrnahm. Bei einigen erklärt sich dies durch geringe Kapazitäten, bei anderen dadurch, ob der Termin zur eigenen Saison passt, so etwa bei der Schuhmarke Elefanten. In den letzten Jahren ist die Zahl der namhafteren Unternehmen auf den Babywelt-Messen deutlich größer geworden. Einige Unternehmen mussten erst von der Wichtigkeit der Publikumsmessen überzeugt werden, andere sahen, dass immer mehr Konkurrenten dort präsent waren, und zogen deswegen nach. „Man kann es sich fast nicht mehr leisten, nicht dabei zu sein“, wirbt Susanne Voltenauer, Marketingleiterin beim Veranstalter Fleet Events, für die eigene Eventreihe.

Auch auf der BabyExpo in Wien stellen viele eta­blierte Player aus, hier haben beispielsweise schon Bugaboo, Cybex, Gesslein, Inglesina und Paidi ihre Zusage für den Termin im Frühjahr bestätigt. Neben den etablierten Playern präsentieren sich auf den Veranstaltungen auch kleinere Unternehmen aus den jeweiligen Regionen, zudem auch Dienstleister wie Fotografen, Hebammenpraxen oder Einrichtungen für Familien. Publikumsmessen bieten den Besuchern daher neben den von Händlern geführten Produkten auch Informationsangebote und andere Hersteller, die sich ganz allgemein an Familien wenden wollen.

Zudem sind oft auch große Fachgeschäfte mit eigenen Ständen vertreten und werben dort für den Großeinkauf nach der Messe. Einige Händler erhalten von Herstellern Werbekostenzuschüsse, um deren Sortimente mit zu präsentieren.

Deutlich regionaler gestaltet sich das Angebot der kleineren Publikumsmessen wie der Baby+Kind in Freiburg, der Hannoveraner Infalino oder der Kids Halle, wo fast ausschließlich kleinere Unternehmen und lokale Dienstleister präsent sind.

Wertvolles Feedback

Anders als im Laden können Verbraucher auf Messen einmal direkt mit den Herstellern in Kontakt kommen. Viele Aussteller schätzen gerade auch dieses direkte Kunden-Feedback. So können Eltern oftmals noch weitreichendere Informationen zu einem Produkt ihrer Wahl erhalten und zugleich ihre Fragen, Bedenken oder auch Erfahrungen äußern. Gerade auch kleinere oder neue Anbieter können auf den Veranstaltungen ein persönliches Feedback zu ihren Produkten erhalten und so die Chancen im Gesamtmarkt abschätzen.

Ein weiterer Vorteil für die Hersteller ist es, ihr Markenbild und die eigene Wahrnehmung zu stärken. Während ein Kinderwagen, ein Autositz oder eine Trinkflasche im Geschäft nur eines unter vielen ist, kann auf der Messe wesentlich detailreicher vermittelt werden, welche Eigenschaften ein Produkt genau auszeichnen, wie es produziert wird und welche Idee und Motivation dahintersteht. Wer die Adressen von Interessenten sammelt, kann auch eine direkte Kommunikation mit noch unentschlossenen Verbrauchern initiieren.

Um den Besuchern einen Mehrwert neben der reinen Produktschau zu bieten, wird meistens ein Rahmenprogramm geboten. Auf den Babywelt-Messen gibt es beispielsweise Workshops, veranstaltet von ausstellenden Firmen, in denen jeweils deren Spezialgebiet vorgestellt und erklärt wurde. Das Marketingteam von Rotho Babydesign gab etwa in Hamburg Tipps zum richtigen Baden, Ergobaby informierte mit einer Expertin über das Tragen und Lansinoh klärte zu Fragen in der Stillzeit auf.

Viel Wert wird bei nahezu allen Veranstaltungen aber auch auf die Unterhaltung der Kinder gelegt, weshalb es auch für sie meist ein Programm sowie Still- und Wickelzimmer gibt.

(ch)

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