Coole Wagen aus dem Osten

Eine Chance für den Handel: Das polnische Unternehmen Deltim stellt mit den Produktlinien Navington und X-lander anspruchsvolle, aber relativ günstige Produkte her.

Mitte Mai kündigte der polnische Hersteller Deltim an, sich auf dem deutschen Markt mit seinen beiden Labels „Naving­ton“ und „X-lander“ stärker als bisher zu präsentieren. Ein Newcomer ist der Anbieter aber wahrlich nicht. Seit über einem halben Jahrhundert ist die Firma in der Branche tätig. Childhood Business hat beim Geschäftsführer von Deltim nachgefragt.

Childhood Business: Deutschland ist ein gut besetzter Markt mit hohen Ansprüchen. Wie wollen Sie Handel und Konsumenten überzeugen?

Piotr Machura ist der CEO des polnischen Unter­- nehmens Deltim. Die beiden Produktlinien Navington und X-lander zielen in Sachen Design, Qualität und Sicher­heit trotz relativ günstiger Preise auf eine anspruchsvolle Zielgruppe.
Piotr Machura ist der CEO des polnischen Unter­nehmens Deltim. Die beiden Produktlinien Navington und X-lander zielen in Sachen Design, Qualität und Sicher­heit trotz relativ günstiger Preise auf eine anspruchsvolle Zielgruppe.

Piotr Machura: Bereits seit 1989 werden unter dem Firmennamen „Deltim“ Kinderwagen vertrieben. Insgesamt blicken wir auf über 60 Jahre Branchenerfahrung zurück. Wir erweitern seit Jahren unser Handelsnetz stetig und möchten uns nun auch auf dem deutschen Markt etablieren. Wir sind sicher, dass unsere Kinderwagen den hohen Anforderungen des deutschen Markts an Sicherheit und Qualität der verwendeten Materialien gerecht werden. All unsere Kinderwagen entsprechen der europäischen Sicherheitsnorm EN 1888 und sind zudem TÜV Rheinland-geprüft. Zudem haben die Deutschen ein gutes Gespür für ansprechende Trends. Wir sind sicher, dass sie unser Produktportfolio an klassischen bis sportlichen Modellen schätzen werden.

CB: Der Präsentationsplatz im Handel ist knapp und der Wettbewerb bietet bereits hervorragende Marken an. Wie wollen Sie sich etablieren und welche Vorzüge bieten Ihre Modelle? 

PM: Mit unseren beiden Marken richten wir uns an unterschiedliche Zielgruppen. Im Zuge unserer verstärkten Kommunikationsstrategie in Deutschland streben wir langfristig eine höhere Markenbekanntheit unter zukünftigen Eltern sowie im Fachhandel an. Dabei möchten wir uns als Spezialist für komfortable und attraktive Kinderwagen präsentieren, welche sich durch ihre Sicherheit, ihre Ergonomie und ihr attraktives Design auszeichnen. Unsere Produkte können im direkten Vergleich zu italienischen, holländischen oder deutschen Marken sehr gut bestehen. Sie stellen eine gute Alternative zu ihnen dar, denn das Preis-Leistungs-Verhältnis ist deutlich attraktiver als das italienischer, holländischer oder deutscher Kinderwagen. Deltim arbeitet Tag für Tag an der Weiterentwicklung seines Produktportfolios. Marken aus Osteuropa müssen sich traditionell auf dem deutschen Markt sicherlich stärker als deutsche Firmen beweisen. Vielleicht sind wir gerade auch deshalb den Konkurrenten manchmal einen Schritt voraus. Aus diesem Grund sind die Produkte von Navington und X-lander von besonderer Qualität und hochwertiger als die meisten ihrer Konkurrenten.

CB: Können Sie unseren Lesern einmal die beiden Produktlinien erläutern und auch den jeweiligen Preisrahmen nennen?

PM: Alle unsere Modelle zeichnen sich durch höchste Qualität, kombiniert mit attraktivem Design und innovativen technischen Lösungen aus. So verfügt das Modell Navington etwa über ein außergewöhnliches Federsystem, das für das von unseren Großmüttern und Müttern geschätzte Schaukeln verantwortlich ist. Gerade im ersten Lebensjahr ist dieses Schaukeln von großer Bedeutung und beruhigt selbst die unruhigsten Kinder. X-lander wiederum ist der ideale Partner für aktive Eltern, die mit ihren Kindern Abenteuer erleben wollen. Die Kinderwagen ermöglichen den Eltern, sowohl in der Enge eines Supermarktes als auch im Gelände unterwegs zu sein. Preislich bewegen wir uns bei Navington zwischen 500 und 900 Euro und bei X-lander zwischen 300 und 500 Euro.

CB: Welche Händler oder Handelsketten sehen Sie als Ihre möglichen Hauptpartner und gibt es bereits Händler in Deutschland?

PM: Ja, es gibt bereits erste Händler. Wir sind vor allem bei großen Online-Shops wie BabyOne gelistet. Bisher konzentrierten wir uns in erster Linie auf den Online-Handel, aber auch den Fachgeschäften möchten wir unsere Marken anbieten. Auch wenn der Trend immer stärker ins Digitale geht, sehen wir vor allem beim Thema Kinderwagen eine fachkundige Beratung als wichtiges Element im Verkaufsprozess. Schließlich kaufen Verbraucher nicht allzu häufig einen Kinderwagen. Daher versuchen wir im stationären Fachhandel zu punkten und gerade auch hier unser Handelsnetz weiter auszubauen.

CB: Gibt es besondere Maßnahmen im Fachhandelsmarketing, mit denen Sie Händler unterstützen werden, die Ihre Marken ins Sortiment aufnehmen?

PM: Als ständige Maßnahme werden wir im guten Kontakt mit den Fachhändlern sein und Vor-Ort-Besuche absolvieren, um individuelles Feedback sowohl von den Verkäufern als auch von den Inhabern der Fachgeschäfte zu erhalten. Diese Gespräche sind uns wichtig, liefern sie uns doch wichtige Informationen über die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden. Diese versuchen wir direkt umzusetzen und in der Neu- und Weiterentwicklung unserer Produkte zu berücksichtigen.

CB: Wie groß ist Deltim eigentlich und wo fertigen Sie? 

PM: Derzeit beschäftigt Deltim etwa 100 Mitarbeiter. Wir sind weltweit in 28 Ländern präsent – darunter Dänemark, Deutschland, England, Lettland, Litauen, Russland, Slowakei, Spanien und Tschechien. Wir fertigen unsere Produkte in Europa und Asien. Von 2014 auf 2015 konnten wir den Umsatz um stattliche 60 Prozent steigern. Bis Mitte 2017 möchten wir unseren Umsatz in Deutschland möglichst verdoppeln. Ein ehrgeiziges Ziel, auf das es sich hinzuarbeiten lohnt.

CB: Haben Sie einen deutschen Außendienst oder wie können interessierte Einkäufer mit Ihnen in Kontakt treten?

PM: Hanna Hurnik ist bei uns im Haus die Spezialistin für den Export. Am einfachsten ist sie per E-Mail unter hhurnik@deltim.com.pl zu erreichen.

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Original aus CHildhood Business:

Dieser Beitrag erschien in der gedruckten Ausgabe 07/2016 von Childhood Business.

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