Sieht man sich in der Branche für Kindermode um, mangelt es kaum an Marken und Messen. Rund 20 Destinationen in ganz Europa buhlen um die Aufmerksamkeit der Fachbesucher – und natürlich ganz besonders auch um die der Einkäufer. Dabei sind kleinere oder nicht zumindest potenziell auch auf deutsche Einkäufer zielende Veranstaltungen nicht einmal mit eingerechnet. Rund 3.000 Marken tummeln sich nach der Auswertung durch unsere Childhood-Business-Fair-Database auf den Events. Kein Wunder, dass so mancher Händler ob dieser allzu üppigen Aussichten kapituliert. Aber eines sollte er nicht: resignieren!
Sicher, die Zeiten im Handel sind hart. Die Verbraucher haben ihre Konsumschwerpunkte verändert, die Mode spielt nicht mehr die gleiche Rolle wie vor einigen Jahren und zugleich wächst das Angebot stetig. Als wäre das nicht genug, ringen stationäre und digitale Anbieter um Marktanteile. Und auch die Hersteller zielen immer öfter auf die direkte Beziehung zum Kunden. Was Mono-Brand-Stores im Retail einst einläuteten, lässt sich heute noch konsequenter und zugleich weltweit erreichen. Partner der Marken sind immer seltener die Händler. Die neuen Freunde heißen Instagram, Facebook und Twitter.
Doch jammern hilft nicht. Nur eine beherzte Umarmung des Wandels verhindert, abgehängt zu werden. Eindeutige Erfolgsrezepte gibt es nicht. FAQs zum Umgang mit dem Unumgänglichen sind noch nicht geschrieben. Und auch wenn Online-News heute mit ihren 10-Punkte-Zum-Erfolg-Headlines gern Hilfe im Halbschlaf versprechen – ohne mutiges Navigieren, freudiges Testen und aktives Handeln wird es nicht gehen.
Daher sind Messezeiten nicht dazu da, in die Kasse zu schauen und Limite festzulegen. Wer zudem noch nach einer schlechten Saison den Kopf nicht mehr aus der Tür steckt, verzichtet auf Anregungen, Erfahrungen und den Austausch mit Branchenkollegen. Vielleicht ist gerade die Vielzahl an Eindrücken notwendig, um aus der alten Eintönigkeit auszubrechen. Vielleicht muss man sich zur Ordersaison mit Freude und ohne Erwartungen auf Reisen begeben, um in die Zukunft zu starten.
Dabei wäre für manche Händler weniger mehr. Denn Kollektionen müssen aussagekräftig eingekauft werden. Gute Ankermarken sichern Kunden. Aber überprüfen Sie, dass Sie mit Ihren Labels neue Impulse setzen und dass sich Ihr Sortiment vom Wettbewerb abhebt.
Daher sind zwei, drei Tage auf Messen und Ordertagen gut investierte Zeit – und Spaß bereiten die vielen Eindrücke auch. Wer nicht – trotz günstiger Flugreisen – ins Ausland strebt, dem bieten die regionalen Ordertage in jeder Saison verlässliche Marken und frische Labels. Klemmt die Ladenkasse gar zu arg, gewinnen Sie mit etwas Glück einen unserer Tankgutscheine (s. S. 51).
Und wenn Sie sich noch fragen, welcher der Events für Sie der richtige ist, dann nutzen Sie unser umfangreiches Messe-Spezial in dieser Ausgabe. Viel Freude beim Lesen.
Ihr Martin Paff
Herausgeber
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