Dabei galt das zweisprachige und vier Mal jährlich erscheinende Magazin über die nationalen Grenzen hinaus als Referenztitel für die vielfältige Welt der gehobenen Kindermode. Er erschien in Europa, Russland, in den USA, Japan sowie im mittleren Osten und Lateinamerika und kam zuletzt mit einer Druckauflage von rund 70.000 Exemplaren auf rund 150.000 Leser weltweit. 85 Prozent der Auflage bleib in Italien, 15 Prozent gingen ins Ausland.
Eingebettet in die Maschinerie der Damen-Vogue, konnte sich der Titel über viele Jahre einen Stand ohnegleichen erarbeiten. Die reiche Szene der italienischen Modedesigner birgt vielfältige Kids-Linien, Capsule-Collections und anspruchsvolle Labels für Kinder, die medial ihre Bühne oftmals ausschließlich in der Vogue Bambini fanden oder finden wollten. In diesem Umfeld gedieh eine modische und redaktionelle Qualität, die von keinem anderen Magazin erreicht wurde. Das Magazin hatte zugleich mit der in Florenz beheimateten Pitti Bimbo einen ebenfalls einzigartiges Pendant Messebereich, der sich lange Jahre als fruchtbar erwies.
Die Einstellung des kleinen, aber feinen Titels für die kleinen Feinen, resultiert nach Aussagen von Fedele Usai, CEO von Condé Nast Italien, daraus, dass sich die Branche in einem großen Umbruch befindet: „Der größte Fehler in einer Zeit großer Veränderungen ist es, keine Entscheidungen zu treffen.“ Nach Usai wolle der Verlag gezielt in die Topmarken des Verlags sowie in die digitale Entwicklung investieren. „Das bedeutet in der Folge auch, schwierige, aber notwendige Entscheidungen zu treffen.“ Der Verlag wird mit L’Uomo Vogue, Vogue Sposa und Vogue Accessory auch weitere Vogue-Ableger zum Ende des Jahres einstellen. Lediglich die klassische Vogue bleibt aus der Vogue-Familie bestehen.