Die letzten Jahre schon beherrscht das Thema i-SIze die Autokindersitz-Industrie. Rückwärts gerichtete Sitze für Kleinkinder sind der neue Standard. Mit der Phase 2 der i-Size-Norm kommen neue Anforderungen auf Sitze für größere Kinder zu.
Das Thema Sicherheit spielt in der Erstausstattung bei vielen Produkten eine ganz besonders große Rolle. Kaum eine Mutter oder kaum ein Vater möchte das Kindeswohl gefährden – und manche Hersteller, Produkte und auch Verkaufsgespräche zielen auf dieses Argument ganz bewusst. Aber kaum einem Produkt kommt in puncto Sicherheit eine so große Schutzfunktion zu wie dem Autokindersitz.. Zugleich kann der Verbraucher das Produkt hinsichtlich seiner zugesicherten Eigenschaften nicht selber einschätzen. Er muss dem Hersteller vertrauen, sodass sich vor allem namhafte und eingeführte Hersteller mit einer nachgewiesenen, langjährigen Kompetenz einen Vorteil erarbeitet haben. Und zudem vertrauen viele Konsumenten auf die Ergebnisse von Testinstituten wie die des ADAC und die der Stiftung Warentest. Wer hier gut abschneidet, kommuniziert das kräftig. Wer durchfällt, hat ein Problem. Viele Modelle und auch viele Hersteller werden aber gar nicht oder nur selten in den Tests berücksichtigt.
Die ebenfalls sehr aussagekräftigen Euro-NCAP-Ergebnisse spielen erstaunlicherweise eine nur geringe Rolle in der Meinungsbildung der Verbraucher. Bei Autokindersitzen achten die Verbraucher neben der Sicherheit auch auf ein praktisches Handling, auf die Ergonomie sowie auf gesundheitlich unbedenkliche Materialien. Zertifizierungen sind hierbei wichtige Kriterien beim Kauf eines Sitzes. Für in Deutschland entwickelte und gar hergestellte Produkte sind Konsumenten bereit, einen höheren Preis zu bezahlen. Die Hersteller präsentieren auch in diesem Jahr vielfach ihre optimierten und bewährten Erfolgsmodelle, die aktualisiert und optimiert oder mit neuen Fabrics ausgestattet werden.
i-Size geht in die Phase 2
Durch die i-Size-Norm liegen Reboarder in der Nachfrage vorn. Die Phase 1 der neuen Richtlinie ist seit 2013 für Sitze der Gewichtsklassen 0, 0+ und I in Kraft. Seit diesem Sommer gilt die Phase 2, die die bisherigen Gewichtsklassen II und III abdeckt. Kindersitzgruppen werden bei i-Size übrigens nicht mehr nach dem Körpergewicht und Alter des Kindes, sondern anhand der Größe eines Kindes unterteilt. Neuzulassungen von integralen Isofix-Kindersitzen sind ab September 2017 nur noch nach der neuen Richtlinie ECE R129 („i-Size“) möglich. Vorhandene Sitze nach der vorherigen Zulassungsnorm für Kindersitze ECE R44/04 bleiben aber weiter zulässig. Seit Februar 2017 sind Sitzerhöhungen ohne Rückenstütze nur noch für Kinder ab 22 Kilogramm und über 1,25 Meter Körpergröße zulassungsfähig. Für Sitze der i-Size-Norm ist der Seitenaufpralltest Pflicht. Hier werden die Hersteller neue Varianten zeigen, um die Sitze noch sicherer zu machen.
Verringerung von Fehlbedienungen
Ein wichtiges Thema der Hersteller liegt auf der Vermeidung von Fehleinbauten und dem sogenannten „Mis-Use“. Hier liegt eines der größten vermeidbaren Sicherheitsrisiken. Zahlreiche Features wie etwa Klicksysteme sowie Ton-, Licht- oder Farbindikatoren unterstützen daher eine schnelle und verständliche, vor allem aber sichere Anbringung des Autokindersitzes. Auch die eingesetzten Stoffe, die mit dem Baby in Kontakt kommen, werden vermehrt auf eine besondere Hautfreundlichkeit und ein geringes Allergiepotenzial getestet. Meist sind gedeckte Farben, aber auch auffällige Stickereien trendy, ebenso wie grafische Muster und Sondereditionen.