Nur einmal kurz vornweg: Leicht ist es in der Branche mit der Kindermode nicht. Die Herausforderungen sind hinlänglich bekannt und an manchen Tagen möchte man meinen, der deutsche Handel nehme eine ähnliche Entwicklung wie das Bevölkerungswachstum Japans – er schrumpfe. Woche für Woche schließen Händler zum letzten Mal den Laden auf und die Kunden scheinen immer seltener vor die Tür zu gehen. Doch mit etwas Abstand betrachtet ist das Glas nicht nur halb voll, sondern mehr als das.
Die Geburtenrate profitiert von den Babyboomern, die jetzt selber Kinder bekommen. Die Umsatzzahlen im Gesamtmarkt der Kinderbekleidung steigen und die Wirtschaft in Deutschland legt zu. Auch sind die Kollektionen nicht nur weiterhin farbenfroh, sondern vielfältiger als je zuvor. Der Zufluss ständig neuer Marken und damit neuer Ideen, kreativer Styles und steigender Qualität in Bezug auf Herstellung, Ausstattungen und auch nachhaltige Materialen legt kontinuierlich zu.
Selbst auf den Messen brummt es und auch auf den Ordertagen summt es. Und wer sich mit den Akteuren unterhält, die das Geschäft schon seit Jahrzehnten betreiben, der nimmt eine auf Erfahrung basierende Gelassenheit wahr, die daran erinnert: Geschenkt wird halt niemandem etwas. Die Herausforderungen sind eben wie das Wetter. Daran ändern kann man eh nichts, aber sich darauf einstellen. Wer friert, der zieht einen Pullover an. Wem zu warm ist, der legt ab.
Ebenso müssen sich Unternehmen anpassen, findig sein, sich in das richtige Rüstzeug einkleiden und in Anbetracht der unbequemen Wetterlage etwas mehr ausprobieren, bis alles für die wechselhaften Umstände passend ist.
Die Märkte sind in Bewegung und schon immer musste man sich anpassen. Dass es einem leichter fällt, wenn alle Vorzeichen auf Plus stehen, ist keine Frage. Nun liegt die ohnehin stetige Veränderung eben weniger in der Anpassung an ein schönes Wachstum als in der anzupassenden Ausrichtung, Justage und erneuten Perfektionierung der Prozesse in einem sich verändernden Marktumfeld. Das ist leichter gesagt als getan. Aber mit Zuversicht und dem Vertrauen auf die Vorzüge seines Unternehmens kann es jeder Hersteller und Händler schaffen.
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