Hape will 1.000 eigene Spielwarengeschäfte schaffen – und kauft dazu Eurekakids

Die Hape Holding AG ist nach Unternehmensangaben im April 2018 zusammen mit Beleduc mehrheitlich bei der spanischen Spielwarenkette Eurekakids aus Girona eingestiegen. Und mehr noch: Der Hersteller von Holzspielwaren Hape will als Händler auf über 1.000 Läden wachsen. EurekaKids betreibt rund 170 Einzelhandelsgeschäfte sowohl in Eigenregie, vor allem aber auch als Franchise. Knapp 120 Läden sind in Spanien angesiedelt, etwa 30 in Italien und rund 20 in Südamerika, vornehmlich in Mexiko und Kolumbien. Die 2002 gegründete Gruppe gibt für 2017 einen Umsatz von 40 Millionen Euro an. Das Sortiment umfasst rund 200 Marken, darunter Labels wie Babybjörn, Britax, Kidsmill, NUK, Philips Event und Roba.

Marta Roget und Erik Mayol - Geschäftsführer der spanischen Spielwarenkette EurekaKids
Marta Roget und Erik Mayol – Geschäftsführer der spanischen Spielwarenkette EurekaKids

Die Anteile, die Hape und Beleduc übernehmen, stammen von dem spanischen Finanzinvestor Nazca. Dieser ist 2011 bei Eurekakids eingestiegen. Das Unternehmen wurde von den Gründern Erik Mayol und Marta Roget geführt, die im Unternehmen verbleiben und ihre Anteile auf 40 Prozent erhöht haben. Das Management wird durch neue Mitglieder ergänzt. Während der Zeit, in der Nazca beteiligt war, eröffnete das Unternehmen rund 100 weitere Geschäfte. Die internationale Präsenz weitete sich von drei auf derzeit 13 Länder aus. Auch das Geschäft mit Eigenmarken stieg kräftig an.

Peter Handstein, Gründer der Hape Holding, sieht den klassischen Handel durch die Konkurrenz durch digitale Shops, aber auch aufgrund sich ändernder Bedürfnisse der Endkunden vor großen Herausforderungen. Selbst große Handelsketten, die man – neumodern als „too big to fail“ bezeichnet – als krisenfest erachtete, kommen ins Wanken. Handstein sieht die Spielwarenbranche vor einem großen Umbruch und erwartet für die nächsten fünf Jahre grundlegende Veränderungen. Dennoch sagt er: „Wir vertrauen weiterhin auf den stationären Handel. Dieser muss sich aber neu erfinden und aufstellen, um bestehen zu können.“

Hape will auf über eigene 1.000 Spielwarengeschäfte wachsen

Peter Handstein, CEO von Hape, baut nicht nur Spielzeuge, sondern auch seine Unternehmensgruppe um
Peter Handstein, CEO von Hape, baut nicht nur Spielzeuge, sondern auch seine Unternehmensgruppe um

Der Kauf von EurekaKids lässt sich als Vertrauensbeweis, als Notwendigkeit, die Absatzkanäle zu stützen und gegebenenfalls selbst zu kontrollieren oder als Nutzung einer Kaufgelegenheit verstehen. Durch die internationale Ausrichtung der Spielwarenkette aber auch durch die Komplexität eines Handelsgeschäfts ist das Investment nicht gering zu schätzen. Handstein demonstriert damit seinen unternehmerischen Mut wie auch die Finanzkraft der als OEM-Fertiger groß gewordenen Unternehmensgruppe. Doch Handstein setzt noch einen drauf und kündigt das Ziel an, die Anzahl der Stores in den nächsten sieben Jahren auf rund 1.000 Einzelhandelsgeschäfte zu erhöhen und dabei in zusätzliche Länder und auf weitere Kontinente zu expandieren.

Damit wandelt sich die Unternehmensgruppe, die sich bereits an anderen Unternehmen mit Handelsbezug beteiligt hat, und investiert als Hersteller von Holzspielwaren nunmehr massiv in eigene Absatzkanäle, frei nach dem Motto: Wenn der Handel schwächelt, muss ich selbst Hand ans Steuer legen.

Vor einigen Jahren hat Hape in Abitare-Kids investiert, ein Unternehmen, welches Konzepte zur Digitalisierung von Retail Stores sowie für den E-Commerce der neuen Generation anbietet. Um EurekaKids gegenüber dem wachsenden Online-Handel konkurrenzfähiger aufzustellen, ist die Implementation solcher digitalen Konzepte in den Filialen vorgesehen. Auch die Beteiligung an dem Kölner Möbelhersteller De Breuyn, die zur Kind + Jugend in 2017 bekannt gegeben wurde, zielte schon darauf, die Kompetenz für eigene Retail-Konzepte zu stärken.

Hape ist nach eigenen Angaben der weltgrößte Hersteller von Holzspielzeug. Die Marke verbindet Design und Kreativität mit Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein und das Sortiment wird aus nachwachsenden Rohstoffen mit Farben auf Wasserbasis produziert. Das Unternehmen exportiert in über 60 Länder und beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiter. Zum Portfolio gehören neben dem Hape-Sortiment mit vielen bekannten Klassikern auch George LuckKidzncats, die Lernspielmarke Beleduc, die Premium-Marke Käthe KruseSenger Naturwaren sowie die globale Lizenz für Spielwaren mit dem „Kleinen Prinzen“. Das von Gründer und Namensgeber Peter Handstein geführte Unternehmen feierte 2016 sein 30-jähriges Firmenjubiläum. 

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