Mit der Sunday School zeichnet sich in den Niederlanden ein neues Event ab, das in die Fußstapfen der eingestellten Kleinen Fabriek tritt. Wie der Name andeutet, dauert der Ordertag für Kindermode nur einen Sonntag lang und fand in diesem Sommer am 1. Juli statt. Das Wetter war den Organisatoren um Rob de Vos hold und so lachte die Sonne ihre breitestes Grinsen.
Trotz der allgemeinen Zufriedenheit unter Ausstellern und Besuchern, beobachtete de Vos ein Fernbleiben so mancher Einkäufern. Als Grund wurde häufiger das “gute Wetter” angeführt. Es scheint fast, als müssten Veranstalter bei ihrer Terminplanung künftig nicht mehr nur die Fertigstellung von Kollektionen seitens der Hersteller sowie die Lage anderer Branchen-Events im europäischen Umfeld berücksichtigen, sondern, bitte schön, auch Urlaubszeiten, kalte Tage, widrigen Regen oder andersherum einfach zu herrlichen Sonnenschein beachten.
Auch auf den deutschen Ordertagen, die in diesem Sommer bisher von äußerst mäßig wie die Playtime Berlin bis hin zu auch nicht so zugkräftig wie die Supreme Kids besucht wurden, hört man manches Murren unter den Ausstellern. Hierzulande werden im Sommer meistens die Sommerferien angeführt. Doch herrscht allgemeines Unverständnis, wie man als Einkäufer von Kindermode den einen oder oder die zwei Termine, die man besuchen sollte, nicht in der sechswöchigen, schulisch bedingten Urlaubszeit einzuplanen vermag.
De Vos: “Ich rate ihnen, ihr Geschäft zu verkaufen.”
De Vos gab allen Händlern, die schönes Wetter als Grund für das Fernbleiben von einem zentralen Orderevent angeben, in einem Interview mit Bengels den folgenden Rat: “Es gibt Leute, die die Messe wegen des Wetters ausgelassen haben. Ich rate ihnen, ihr Geschäft zu verkaufen! Denn sie sollten auf einer Messe sein.”
Die Veranstalter, so de Vos, tun eine Menge, um die Events zu organisieren und Herstellern wie Händlern die Geschäfte zu erleichtern. Im Gegenzug erwarte er, dass sich die Einkäufer stärker engagieren: “Wir können Händler ebenfalls zur Rechenschaft ziehen. Wir haben unsererseits bewusst auf die Urlaubszeit geachtet, die Marken haben viel Energie investiert, um die Kollektionen pünktlich fertig zu bekommen. Und wir alle tun unser bestes, um einander zu helfen. Indem wir zusammenarbeiten, können wir der Kindermode neues Leben einhauchen.”
Mit diesen Worten adressiert de Vos ein Thema, das viele Veranstalter beschäftigt und ratlos macht. Auf nahezu allen Terminen sinkt die Frequenz. Auch wenn so manche Geschäfte ihre Pforten schließen, kann das das Phänomen, als Einkäufer seine Branchenevents immer seltener zu besuchen, nur teilweise erklären.
Schwierige Abverkäufe, Ratlosigkeit in Bezug auf die künftige Entwicklung des Handels oder nicht selten auch eine deutliche Unterfinanzierung vor allem kleinerer Geschäfte sind weitere Gründe, die sich ausfindig machen lassen.
Dennoch bricht de Vos eine Lanze für die Branche und appelliert entsprechend drastisch. Manche wird die Offenheit vor den Kopf stoßen, anderen spricht sie aus dem Herzen.
Impressionen von der Sunday School
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Die dritte Ausgabe der Sunday School ist Mitte Januar 2019 geplant.
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