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Bunte Welt: Junge Unternehmen wie Ecobirdy mischen in der Möbelwelt mit mehr Recycling mit.

Kindermöbel sind kein leichtes Segment. Die bekannten Anbieter verstehen es, die Nachfrage durch gute Programme, Themenmöbel und Farbwelten zu bedienen. Besondere Funktionalitäten liefern Argumente und Kaufanreize. Doch innovative Konzepte junger Designer setzen sich nur selten durch.

Eigentlich stehen die Vorzeichen der Möbelbranche im Kinder- und Jugendsegment unter einem guten Stern. Anders als die reine Babybranche erstreckt sich die Altersspanne nicht nur über ein bis zwei Jahre, sondern bis ins Teenageralter. Immerhin leben in den deutschen Haushalten rund 10,9 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter von bis zu 15 Jahren. Und durch den aktuellen Geburtentrend wachsen derzeit rund 785.000 Kinder pro Jahr nach. Ursula Geismann, Presssprecherin des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM), bezifferte auf der Pressekonferenz der Koelnmesse im Vorfeld der Kind +
Jugend
das Umsatzvolumen mit Kindermöbeln auf rund 4,1 Milliarden Euro. Davon entfällt allerdings nur ein Anteil von 2,4 Milliarden Euro auf die heimische Industrie, während 1,7 Milliarden den Kindermöbelimporten zugerechnet werden. Doch Geismann wies auch darauf hin, dass die Geburtenzuwächse mitnichten automatisch die Auftragsbücher der Hersteller füllten, sondern dass der Importdruck weiter zunehme. Detaillierte Angaben, auf welche Hersteller sich allein das heimische Produktionsvolumen verteilt, waren leider bis zum Redaktionsschluss nicht zu erhalten. Denn sosehr große Zahlen zunächst imponieren, ergeben sich bei der Betrachtung konkreter Segmente schnell ernüchternde Dimensionen. Auf der Kind + Jugend präsentieren sich seit Jahren mit hoher Verlässlichkeit Geuther, Mäusbacher Möbelfabrik, PaidiPinolino, Roba oder Schardt. Aber deren Umsätze sind bestenfalls einem Teilsegment eines Teilsegments zuzurechnen.

Im Handumdrehen: Wenn die Kinder wachsen, sollten das die Möbel, wie dieses Bett von Qboo, idealerweise auch.

Auch splittet sich die Kindermöbelwelt auf in preisgünstige Möbelhaus-Player und in einen bei höheren Preisen schnell in einen Nischenmarkt driftenden Spezialistenreigen. Um gegen die internationale Konkurrenz zu bestehen, empfiehlt Geismann auf kindgerechte Sicherheit, Design, Innovationen, Multifunktionalität und die Verwendung ökologischer Materialien zu setzen. Immer häufiger  würden viele dieser Kriterien von der zunehmenden gesundheits- und nachhaltigskeitsorien­tierten Zielgruppe nach­gefragt werden. Allein: So einfach ist es im Möbelbereich nicht, zumal für Kinder, durch Nachhaltigkeit und den Einsatz zertifizierter Hölzer zu punkten. Preise spielen eine große Rolle. Denn nicht nur IKEA suggeriert den Konsumenten, dass Möbeln ein Mitnahmecharakter zukomme, sondern nahezu alle Möbelhäuser tragen mit ständigen Rabattaktionen zu einer damit ausgelösten Unsicherheit bezüglich eines gesunden Preisempfindens gegenüber Einrichtungsmöbeln bei. Und so können Anbieter wie Complojer for Kids, Isle of Dogs oder Wohnstuecke und selbst De Breuyn, die beide nach mehreren Messeteilnahmen nicht mehr in Köln ausstellen, trotz der Ausrichtung auf hochwertige und werthaltige Möbel nicht zu den größeren Anbietern der Branche aufsteigen. 

Was in 2019 kommt

Eines aber eint alle Anbieter: Sie müssen, ganz gleich in welcher Preislage und mit welchen Haupthandelspartnern sie aktiv sind, nah an den Bedürfnissen der Verbraucher agieren. Die beiden wichtigsten Kriterien beim Kauf von Kindermöbeln sind kindgerechte Sicherheit und gutes Design. Sicherheit umschließt dabei die bekannten Aspekte, die ein Möbel erfüllen muss, wie Standsicherheit, Kippsicherheit oder Quetsch­sicherheit. Und bei den Funktionen bleiben mitwachsende und wandelbare Kindermöbel weiterhin beliebt. Sie sind durch einfache Umbauten sowohl im Baby- als auch im Kleinkindalter nutzbar. Vielleicht wird so aus einem Bettchen ein Tisch, ein Klettergerüst oder eine Bank. Ansonsten sind Hölzer, Pastelltöne, Grau und Weiß sowie Rosa und Blau im Kinderzimmer zu finden. Holz wird zudem häufiger aus nachhaltiger Wirtschaft nachgefragt. 

Möbel aller Art - zur Kind + Jugend 2018
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Der letzte Schliff - zur Kind + Jugend 2018
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Kinderbetten - zur Kind + Jugend 2018
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