Das Label Elodie Details bietet seit fast 15 Jahren liebevoll gestaltete Babyausstattung – und das mit Pfiff. Gründerin Linda Sätterström setzt auf schickes Design statt Himmelblau und Babyrosa. Nun will sie in Deutschland noch stärker wachsen.
Childhood Business: Wie kam es zur Gründung von Elodie Details und wo stehen Sie heute?
Linda Sätterström: Ich habe die Marke Elodie Details 2004 gegründet, kurz nachdem mein erstes Kind, meine Tochter Elodie, geboren wurde. Damals boomten Designerkleider für Kleinkinder, aber im Bereich der Alltagsprodukte für Babys fehlten schöne Produkte. Lätzchen, Schnuller und Trinkflaschen hatten meist nur langweilige Segelboote oder Eiscremes drauf. So fing ich an, eigene Ideen umzusetzen, und von den ersten Schnullerbändern verkaufte ich die ersten 5.000 Stück vom Küchentisch aus. Den Umsatz investierte ich in neue Produkte wie Schnuller, Lätzchen, Decken und andere Dinge – immer in solche, bei denen ich keine schönen Designs entdecken konnte. Mir dämmerte langsam, dass ich eine riesige Marktlücke gefunden hatte. Kurz gesagt, bei meinem Unternehmen handelt es sich um eine klassische Mompreneur-Geschichte, bei der ich meinen Mutterschaftsurlaub damit verbrachte, meine Geschäftsidee zu entwickeln. Und dann wurde diese Idee selbst ein Kind. Heute ist die Firma ein Teenager, der versucht, seinen Platz in der Welt zu finden.
CB: Was möchten Sie Kunden mit Ihrer Marke vermitteln?
LS: Grundsätzlich ist es nicht nur naheliegend, sondern tatsächlich ein großer Vorteil, wenn man solche Designs entwickelt, die man für seine eigenen Kinder unbedingt haben möchte. Sich mit diesen schönen Dingen zu umgeben macht nicht einfach nur Arbeit, nein, sondern ich konnte damit Stress abbauen und die Herausforderungen der Elternschaft viel besser meistern.
CB: In welche Bereiche unterteilen Sie Ihr Produktangebot?
LS: Wir haben vier Hauptproduktkonzepte: „Baby Gear“ mit den grundlegenden Alltagsgegenständen wie Lätzchen, Schnuller, Clips, DryBibs, Decken und so weiter. „Stroller Stuff“ umfasst Fußsäcke, Wickeltaschen, Regenschutz, Sitzpolster und andere Accessoires. Im Bereich „Home“ bieten wir klassische Dinge an wie Bettwäschesets und Kapuzenhandtücher, aber auch einige innovative Kleinigkeiten. Und es gibt den „Stockholm Stroller“, da ich vor einigen Jahren fand, dass die herkömmlichen Produzenten dieses Segment designmäßig vernachlässigten. Die Umsätze verteilen sich auf alle vier Bereiche gleichermaßen. Aber unsere Schnullerbändern sind nach wie vor das wichtigste Produkt, was mich stolz macht, da ich mit ihnen das Unternehmen zum Laufen brachte.
CB: Und welche Produktbereiche halten Sie für vom Kunden noch unterschätzt?
LS: Schwierig zu sagen, aber ich persönlich glaube, dass unsere Lätzchen unterschätzt werden, da sie einfach die besten sind. Wir haben das gleiche Produktionsteam, das seit zehn Jahren ständig daran arbeitet, jedes Detail zu verbessern. Das ist ungewöhnlich, und die Ergebnisse zeigen es. Details sind wichtig, wie unsere Kunden wissen. Was uns auszeichnet: Wenn sie nicht nur einen, sondern mehrere Babyartikel an modebewusste Eltern verkaufen möchten, ist Elodie Details die einzige Marke, die ihnen ein breites Sortiment an begehrten und dennoch erschwinglichen Produkten anbietet.
CB: Was sind die Highlights, die Sie in Köln präsentieren? Und welche Ziele haben Sie in diesem Jahr für die Messe?
LS: Wir unterscheiden uns ein wenig von anderen Ausstellern dadurch, dass wir jedes Jahr zwei neue Kollektionen herausbringen, die den Trends und Moden folgen. In Köln stellen wir in der Regel die Herbst/Winter-Kollektion vor, die unter anderem neue Fußsäcke, Wickeltaschen, Mützen und Handschuhe umfasst. Und für unsere Bestandskunden bieten wir in der Regel einen kleinen Einblick in die Frühjahrskollektion.
CB: Welche Veränderungen nehmen Sie in den Märkten in den letzten Jahren wahr?
LS: Vor allem, dass die internationale Nachfrage stetig wächst. Da sich unsere Produkte von Anfang an vom herkömmlichen Marktangebot unterschieden haben, sind wir seit dem Start ein sehr exportorientiertes Unternehmen. Bis vor Kurzem wurden wir außerhalb Skandinaviens jedoch hauptsächlich in Nischenläden verkauft. Dies scheint sich jetzt zu ändern, da viele mittelständische Einzelhändler den Vorteil für sich entdecken, ihren Kunden High-End-Produkte mit einer starken Markenidentität anzubieten.
CB: Worin unterscheiden sich deutsche zum Beispiel von schwedischen Kunden?
LS: Ich würde sagen, dass es heutzutage mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede zwischen deutschen und schwedischen Kunden gibt. Zudem haben wir ein viel besseres Verständnis für die Konsumkultur und das Konsumverhalten im deutschsprachigen Raum entwickelt, seit wir begonnen haben, aktiver auf Instagram und anderen sozialen Plattformen zu interagieren. Es ist eine großartige Möglichkeit, zu entdecken und sich darauf einzustellen, was unsere deutschen Fans mögen. Ich würde sagen, unser „Home“-Konzept ist wahrscheinlich das Segment, das im Moment am meisten Aufmerksamkeit erregt. Aber vielleicht liegt das auch nur daran, dass ich mit großer Aufmerksamkeit so vielen Innenarchitektur-
Accounts aus Deutschland folge.
CB: Mit Ingrid Messerer haben Sie eine Sales Area Managerin an Bord, die den Markt kennt. Welche Ziele haben Sie für 2019?
LS: Wir wollen die erste Wahl für jeden deutschen Einzelhändler werden, der eine Produktlinie mit hochwertigen Designmerkmalen anbieten möchte. Jetzt, da wir direkt mit den Händlern interagieren, ermöglicht uns das, eine bessere Handelsunterstützung zu geben. In der DACH-Region führen uns aktuell rund 70 Einzelhändler. Sowohl online als auch offline. Mit unserem starken Fokus auf visuelle Wirkung und Design schneiden Online-Kanäle immer gut ab. Aber andererseits sind unsere Top-Performer in Skandinavien Offline-Stores im Baby-Segment, wo Elodie Details die Premium-Alternative ist. Deshalb sind wir aktiv auf der Suche nach beiden Kanälen – und auch nach modischen Kinderbekleidungsgeschäften, die ihren Kunden modische Produkte über die reine Bekleidung hinaus bieten wollen. Wir sind in der oberen der mittleren Preislage angesiedelt. Teurer als Generika, aber viel billiger als traditionelle Luxusmarken. Dabei beliefern wir aus einem Zentrallager in Schweden innerhalb von wenigen Tagen an jeden Ort im deutschsprachigen Raum. Für kommende Produktlinien sind Vorbestellungen zu platzieren, da sie auf Abruf produziert werden und auch der Überschuss in der Regel ziemlich schnell ausverkauft ist.