So tun als ob: Mit „Pretend Play“ wird die Welt der Fantasie- und Rollenspiele bezeichnet.
Die Vorteile von Rollenspielen sind bekannt: Kinder setzen sich mit der Welt der Erwachsenen auseinander. Sie lernen soziales Verhalten, fühlen sich in andere hinein, üben Regeln und Sprache, verarbeiten Erlebnisse oder leben Konflikte aus. Ein ewiger Klassiker sind nach wie vor Mutter-Kind-Rollenspiele. Die Puppe wird gewickelt, gefüttert und getröstet.
Kinder spielen bis ungefähr zum dritten Geburtstag einfach nach, was sie im eigenen Haushalt beobachten. Bis dahin braucht es nicht viel Zubehör. Ein Zuviel kann der Kreativität gar im Wege stehen. Hersteller setzen daher zunächst auf eine liebevolle Ausstattung, auf Naturmaterialien oder auf Produkte bekannter Lizenzmarken, die sich in dem Alter eher an die Eltern richten, um deren Portemonnaie zu öffnen.
Ab ungefähr vier Jahren erschöpft sich die rein nacherlebende Beschäftigung mit Puppen. Kinder beherrschen nun bereits kompliziertere Rollenspiele.
Wie gute Geschichtenerzähler entwickeln sie eigene Handlungsstränge und ergänzen Abläufe durch eigene Ideen. Infrage kommen nunmehr echt wirkende Requisiten, die die Welt der Eltern im Miniaturformat abbilden – wie Arztköfferchen, Piratenschiffe, Feuerwehrstation oder Eisenbahnen. Und auch die Kinderküche ist ein echter und unverzichtbarer Klassiker.