Die meisten Autositze für Kinder bieten lediglich passiven Schutz. Digitale Sensoren versprechen, den korrekten Einbau zu erleichtern und vor allem die Sicherheit zu erhöhen.
Digitale Technik in der Erstausstattung hielt in Gestalt von Babyfonen zuerst im Kinderzimmer Einzug. Doch was anfangs als eine Art Walkie-Talkie begann, hat sich im Zuge der allgemeinen Digitalisierung in Richtung Videoübertragung erweitert und überdies eine Anbindung an das Internet erhalten. Damit erhöhte sich der Radius des Baby-Monitorings über die Reichweite von Radiowellen hinaus hin zum Nachbarn oder gar zu Oma und Opa in fernen Städten.
Über die Sinnhaftigkeit mancher spektakulären Funktion kann man sich streiten. Nicht aber darüber, dass digitale Unterstützung zwecks mehr Kindersitzsicherheit im Auto nach wie vor einen geringen Stellenwert hat. Dabei sind die Raten des fehlerhaften Einbaus von Kindersitzen erstaunlich hoch, wie Studien immer wieder belegen. Hier lassen sich bestenfalls mechanische Indikatoren zum Check des korrekten Einrastens von Isofix oder drittem Standbein finden.
Manche Systeme wie bei Uppababy nutzen dazu eine LED-Anzeige. Aber eine Anbindung an das Datenbussystem eines Autos, das heute über immer mehr elektronische Sensoren und Rechnerkapazitäten verfügt, gehört noch zu den Utopien der Branche.
Dennoch: Einige Hersteller, darunter Cybex oder Swandoo, offerieren elektronische Add-ons, die die Sicherheit über die passive Crash-Absorption hinaus erhöhen sollen.
Hersteller wie Hyundai bieten in Automodellen ein Passenger-Detection-System an, um auf ein im Sitz vergessenes Kind hinzuweisen.
Die italienische Gesetzgebung schreibt ab Juli 2019 vor, dass Autokindersitze mit einem elektronischen Signal ausgestattet werden müssen, das verhindern soll, dass Kleinkinder im Wagen zurückgelassen werden. Auch deshalb werden digitale Assistenten rund um den Kindersitz in den nächsten Jahren immer wichtiger. Wir dürfen also auf interessante Lösungen gespannt sein.