Ob auf dem Rücken oder dem Bauch, mit Blick zur Mutter, zum Vater oder hinaus in die Welt: Tragehilfen sind mittlerweile fester Bestandteil vieler Erstausstattungslisten.
Babys und kleine Kinder zu tragen, das gehört zu einer der wohl ältesten Kulturtechniken der Menschheit. Daher sind Tragehilfen heute umfänglich ausgereifte Produkte. Große Innovationen sind nicht zu erwarten. Dennoch kämpfen manche Anbieter wie Líllébaby aus den USA mit überraschend harten Bandagen im Gewerbe der weichen Wraps und verklagen Wettbewerber, wie wir in der letzten Ausgabe von Childhood Business berichtet haben. Unter den verklagten Unternehmen sind auch einige deutsche Anbieter wie Britax Römer, Cybex, Jonobaby und Kokadi, die ihren Wettbewerb ganz konventionell austragen: Die erfahrenen Spezialisten überzeugen durch die Wahl von Materialien, Farben und Motiven sowie immer wieder durch kleine Veränderungen und Verbesserungen, um den Tragekomfort zu steigern.
Dass die Modelle die anatomisch erforderliche Anhock-Spreizhaltung gewährleisten, sollte unabdingbar sein. Die etwas sperrige Terminologie gibt es mit dem Schlagwort „M-Haltung“ auch etwas griffiger. Beide Ausdrücke beschreiben die natürliche Haltung, die ein Neugeborenes ganz von selbst einnimmt, wenn man es hochhebt. Denn dann hockt es seine Beinchen automatisch an und bereitet sich auf das Getragenwerden vor. Weil Po, Füße und Knie ein gedachtes großes M bilden, brachte Manduca nach eigenen Angaben die Begrifflichkeit auf. Nachfragen kann man das in diesem Jahr auf der Kind + Jugend allerdings nicht, denn der Marburger Manduca-Hersteller Wickelkinder bleibt der Messe in diesem Jahr fern. Man konzentriere sich auf den neuen B2B-Shop, heißt es aus dem Haus, verspreche aber auch, in Kürze ein neues Produkt zu lancieren.
Die über 150 Anbieter von Tragekonstruktionen auf der Messe werden dennoch zahlreiche neue Produkte vorstellen. Einige Produkte konnten wir uns bereits ansehen. Darunter findet sich das Berliner Start-up Rookie Baby, das seine Tragehilfen aus sehr verlockend klingendem Stoff unter der Bezeichnung Apfelleder fertigt, einer veganen und nachhaltigen Alternative, die ebenso strapazierfähig wie tierisches Leder ist. Ergobaby stellt seine neue Trage „Embrace“ aus einem besonders weichen Jersey her, was dem Baby den Komfort eines Tragetuchs angedeihen lässt. Die Gurte des Systems entlasten zugleich den elterlichen Rücken. Und das schwedische Label Najell hat magnetische Schnallen zum Verschließen seiner Trage integriert, um das Herumnesteln an Gurten und Verschlüssen abzustellen.
One for All
Seit 2013 entwickelt das rumänische Label Isara (www.isara.ro) Tragehilfen, die möglichst allen passen – das schließt Kinder vom Neugeborenen bis zum Kleinkind, aber auch Eltern, von Klein bis Groß und mit ihren unterschiedlichen Staturen ein. Mit der Trage „V3“ ist nun die – man ahnt es schon – dritte Version des Trageallrounders auf dem Markt und überzeugt durch justierbare Schulter- und Hüftgurte sowie transformierbare Arm- und Sitzbereiche.
Die schöne Französin
Das zunächst als Je Porte Mon Bébé gestartete französische Label hat sich mittlerweile mit Love Radius (www.love-radius.com) einen kürzeren und internationaleren Namen gegeben. Doch Stil, Qualität und Ideenreichtum bleiben gleich: Neben All-in-One-Tragen wie dem „HoodieCarrier“ bietet das Label auch klassische Tragetücher an.
Klug verschlossen
Um das An- und Ablegen der Trage zu erleichtern, hat sich das schwedische Label Najell (www.najell.com) bei seiner Babytrage „Original“ für magnetische Schnallen entschieden. Damit schließen sie nahezu von selbst und machen manch langwierige Fummelei am Verschluss überflüssig.
An Apple a Day …
Das Berliner Label Rookie Baby (www.rookie-baby.com) fertigt nachhaltige Babytragen aus einem ganz besonderen Material: Die Tragehilfen bestehen aus Apfelleder, das zwar genauso strapazierfähig wie Leder, aber wesentlich umweltfreundlicher als dieses ist.
Viele Pluspunkte
Ein moderner und zugleich zurückhaltender Look: Mit viel Bewegungsfreiheit für Eltern und Kind und einem breiten Beckengurt, um den Rücken des Tragenden zu schonen, bietet das Modell von Kinderkraft (www.kinderkraft.com) Komfort.
Soft und praktisch
Durch ihr elastisches Jerseymaterial vereint die neue Trage „Embrace“ von Ergobaby (www.ergobaby.de) den Komfort eines Tragetuchs mit den praktischen Features einer All-in-One-Tragehilfe, die sich mit wenigen Handgriffen an- und ablegen lässt.
Für eine lange Tragezeit
Ab Herbst 2019 hat Didymos (www.didymos.de) mit der „Didysnap“ eine neue Komforttrage im Sortiment, welche durch seine Verstellmöglichkeiten von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr des Kindes nach Vorliebe auf dem Bauch, dem Rücken oder seitlich auf der Hüfte genutzt werden kann. Der Stoff aus Biomaterial in zartem Blau trifft den Geschmack von Müttern und Vätern gleichermaßen.
Black Hearts
Den „Original Wrap Carrier“ von Baby K’Tan (www.babyktan.com) gibt es zur Kind + Jugend in sechs neuen Prints, darunter dieses Modell namens „Sweetheart“. Der süße Print wird durch eine schwarz-weiße Optik gekontert.
Neuer Anstrich
Die Babytrage „One“ von Babybjörn (www.babybjorn.de) erstrahlt im neuen Look: Das Modell im hellen Jeansblau und einer Innenseite mit kleinem, buntem Streuselprint ist zum UVP von 169,90 Euro ab Oktober 2019 erhältlich.
Im Denim-Fieber
Passend zur Lieblings-Jeans gibt es den „Babycarrier“ von Storchenwiege (www.storchenwiege.de) nun auch im trendigen Denim-Look. Neu im Sortiment ist auch der „Wrapbabycarrier“, welcher das Tragegefühl eines Tragetuchs mit der Anlegefunktionalität einer konventionellen All-in-One-Trage vereint.
Hommage an den Sohnemann
Das 2015 gegründete Label Studio Romeo (www.studio-romeo.com) ist benannt nach Roméo, dem Sohn der Gründerin Jeanne Dieuzaide. Mit den nachhaltig produzierten, modischen Tragehilfen in zurückhaltenden Farben und mit minimalen Prints trifft das Label den Geschmack vieler junger Eltern.
Klick und Los
Der „Click Carrier Deluxe“ von Bykay (www.bykay.com) überzeugt durch sein leichtes Handling, eine Kapuze für schlafende Babys sowie Fußschlaufen, welche für größere Kindern angelegt werden können, um die ergonomisch wichtige Anhock-Spreizstellung der Beine in der Trage zu gewährleisten.