Reicht eigentlich nicht ein guter Sitz für alle? Mit Sicherheit nicht, wie die Vielzahl der Modelle und Anbieter mit ganz unterschiedlichen Konzepten verdeutlichen.
Auch wenn alle im Handel erhältlichen Autositze gesetzlich zugelassen sind, zeigen Tests der Verbraucherorganisationen: Das allgemein hohe Sicherheitsniveau wird immer mal wieder nach unten durchbrochen. Doch auch wer sich auf Modelle konzentriert, die mit „gut“ bewertet wurden, ist über die Vielfalt verwundert.
Nicht nur die Modelle sind zahlreich, auch die zu beobachtende Preisspanne, die von unter 200 bis zu 700 Euro reicht, ist groß. Dafür gibt es immer mehr Autositze, die dazu tendieren, eine Nutzung vom Baby bis ins Kindesalter abzudecken. Das erzielt man entweder durch einen Newborn-Einsatz, der den Sitz vervollständigt, so wie beim neuen Modell „Izi Twist B“ von Besafe und beim Modell „Beryl“ von Maxi-Cosi. Oder man bietet eine Autositzserie als modulares System mit kombinierbaren Elementen wie bei der „iPro Series“ von Hauck.
Mit neuen Mobilitätsmodellen wie Carsharing, Ride & Go und Co. wird es nun wichtiger denn je, dass der Sitz nicht nur transportabel und möglichst leicht ist, sondern sich auch schnell und fehlerfrei installieren lässt. Dazu stellt Maxi-Cosi
mit „Coral“ ein neues Modell vor, bei dem sich die Babyschale aus der Sitzstation lösen lässt. Dadurch verringert sich das Transportgewicht beim Herumtragen deutlich.
Wer das Gewicht von Autokindersitzen vergleichen will, sollte bei den Angaben die Augen immer offenhalten. Denn während der eine Hersteller das Gewicht der Babyschale ohne Basisstation angibt, nennt ein anderer zusammen mit der Basis das Gesamtgewicht.
Ins Gewicht fallen künftig auch immer stärker Funktionen, die Komfort und Sicherheit zu steigern versprechen. Der zuletzt durch mangelhafte Testergebnisse gebeutelte Anbieter Osann setzt mit „Klima-Max Dual“ auf eine Art Klimaanlage, sie pustet warme Luft aus dem Sitz heraus und fungiert im Winter als Sitzheizung. Uppababy und Maxi-Cosi integrieren in ihren Sitzen signalgebende Displays; sie zeigen an, ob der Sitz richtig in der Isofix-Base verankert ist.
Fürs sichere Anschnallen bei Nacht leuchtet die Gurtführung beim „Albert“ von Swandoo im Dunkeln. Das Modell „Kore“ von Maxi-Cosi bietet für ältere Kinder eine Leuchte am Verschluss. So können sich die Kids auch im Dunkeln selber anschnallen. Drehbare Sitze wie der „i-Spin 360“ von Joie sorgen für noch mehr Komfort und gestalten das An- und Abschnallen sowie das Hineinsetzen des Kindes wesentlich einfacher.
Mit dem Zugang zu den Board-Systemen der Automobilhersteller steht eine neue Sicherheitsära vor der Tür. Was möglich ist, hat Britax Römer zusammen mit Mercedes-Benz und im Experimental-Sicherheits-Fahrzeug (ESF) 2019 demonstriert. Mehr dazu in der kommenden Ausgabe von Childhood Business.
Wächst einfach mit
Der „Monterey 2 CXT“ von Diono (www.diono.com) lässt sich dank ausfahrbarer Seitenflügel und verstellbarer Kopfstütze für Kinder von 15 bis 36 Kilogramm, also von etwa vier bis zwölf Jahren nutzen. Das Modell ist mit 149 Euro (UVP) zudem recht preiswert und wiegt 7,1 Kilogramm. Auf der Kind + Jugend 2019 wird der neue „Monterey 5 Safefix“ vorgestellt.
Elegant und nachhaltig
Bekannt für seine mondänen Premiumkinderwagen steigt Silver Cross (www.silver-cross.de) in das Segment der Autokindersitze ein. Das Label stellt in Köln vier Modelle vor, welche von der Babyschale bis zum Sitz für Gruppe 2/3 reichen. Alle Sitze setzen auf eine Ausstattung mit umweltfreundlichen Bambusfasern.
Albert’s große Schwester ist da
Das asiatische Unternehmen Swandoo (www.swandoo.de) hatte bereits mit dem eingeführten Model „Albert“ auf Digitalisierung und mobile Vernetzung gesetzt, als diese Themen bei anderen Herstellern in den Produkten noch nicht zu sehen waren. Das neue nach i-Size zertifizierte Modell „Marie“ ergänzt die Babyschale und kann bis zu einem Gewicht von etwa 18 Kilogramm beziehungsweise 105 Zentimetern Körpergröße genutzt werden.