Tumble ‘N Dry ist – in Teilen – pleite

Tumble in Dry ist in Teilen pleite.
Tumble in Dry ist in Teilen pleite.

In den letzten Wochen mehrten sich die Gerüchte, dass die 2007 von Jos Boin und Janneke van der Meij gegründete niederländische Kindermodemarke Tumble ‘n Dry in Schwierigkeiten geraten sei. Am 28. April 2020 hat das Unternehmen nunmehr – zumindest für den eigenen Einzelhandelszweig – Insolvenz angemeldet. Der Konkursverwalter ist Michel Doorten von Blauw Tekstra Uding. Zur Unternehmensgruppe von Tumble ‘n Dry B.V. gehören rund 23 Unternehmen. Ingesamt wurden bisher rund 75 Mitarbeiter beschäftigt. 2018 lag der Umsatz – je nach Quelle – zwischen gut zwölf oder zwanzig Millionen Euro.

Auf die Frage, inwieweit das gesamte Unternehmen, wie in der Branche befürchtet und in den Niederlanden zunächst auch von Medien vermeldet, ebenfalls von einer Pleite bedroht ist, konnten wir bis Redaktionsschluss noch keine Antwort erhalten.

In einer Presseerklärung heißt es: “Die Muttergesellschaft von Tumble ‘n Dry hat beschlossen, ihre eigenen Geschäfte einzustellen und nur noch den Webshop und die Outlet-Stores als eigenen Kanal beizubehalten. Mit dieser Entscheidung hofft die Marke, klare und bewusste Entscheidungen treffen zu können, die die Marke zukunftssicher machen, auch wenn unvorhergesehene Herausforderungen auf dem Weg dorthin auftreten. Während der COVID-19-Maßnahmen ging ein großer Teil des Einkommens von Tumble ‘n Dry verloren, was bedeutet, dass jetzt Entscheidungen getroffen werden müssen, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.”

“Um als Marke erfolgreich zu bleiben, müssen wir uns darauf konzentrieren, wo die meisten Verbraucher uns finden”, sagte Fleur Johanna Maria Engelberts-Schram, CEO des Unternehmens.

Das Unternehmen will dem Vernehmen nach also künftig die Marke fortführen und mit einem Webshop und zwei Filialen in dem Outlet-Centern in Roosendaal und Lelystad präsent bleiben. Am 1. Mai 2020 war allerdings zumindest der deutsche Webshop nicht mehr erreichbar.

Das Label stellt Kleidung für Kinder zwischen null und zwölf Jahren her. Seit 2012 war das Label Teil der Varova Fashion Group, zu der damals auch Sissy BoyGsus und Men at Work gehörten.

Seit 2015 investierte das Unternehmen in die Eröffnung von Markengeschäften und Shop-in-Shops in den Niederlanden und Belgien. 2016 wurde das erste Geschäft in Amersfoort eröffnet. Weitere Niederlassungen gab es unter anderem in Amstelveen, Haarlem und Uterecht.

Im November 2017 wurde Tumble ‘n Dry von der seit Ende 2019 ebenfalls insolventen  Brand Retail Group übernommen. Bereits ein Jahr nach der Übernahme aber wurde Tumble ‘n Dry 2018 erneut verkauft. Neuer Eigentümer: die Investmentgesellschaft Wijkermeer Investment.

In 2019 war die Marke Tumble ‘n Dry nach Unternehmensangaben bei etwa 750 Kinderbekleidungs-Fachgeschäften in den Niederlanden, Skandinavien, Belgien, Deutschland, Kanada und anderen Ländern erhältlich.

Am stärksten ist Tumble ‘n Dry im Heimatmarkt mit rund 380 Geschäften präsent, gefolgt von knapp 150 Geschäften in Belgien, mit je 70 Geschäften in Kanada und in Dänemark sowie etwas über 60 in Deutschland. Ansprechpartner für den Handel hierzulande sind Anna Barrink und Stefan Frenz.

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