ADAC-Autositztest: Maxi-Cosi und zwei weitere Marken fallen durch

Der ADAC teste zwei Mal im Jahr Kindersitze – und Mitte Okrober 2025 wurden nun die neuen Ergebnisse veröffentlicht. Insgesamt wurden sechs Babyschalen und elf Kindersitze geprüft. Von denen dürfen sich fünf Anbieter über ein ADAC-Urteil der Stufe „gut“ freuen. Drei Produkte hingegen sind durchgefallen – darunter auch der Markenanbieter Maxi-Cosi.

ADAC-Autositztest: Ergebnistabelle aus dem Herbst 2025
ADAC-Autositztest: Ergebnistabelle aus dem Herbst 2025

Bei den Babyschalen erreicht die „i-Level Pro“ von Joie eine gute Gesamtbewertung. Das Produkt bietet ohne die optionale Isofix-Station gute Sicherheitseigenschaften, sofern sie richtig montiert wird.

Bei den Kleinkindersitzen ist der „Beyond 360“ von Besafe – in Kombination mit der Isofixstation „Beyond Base“ – das einzige Produkt, das sowohl in der Kategorie Sicherheit als auch in der Gesamtbetrachtung „gut“ abschneidet.

Unter den Kindersitzen sind der „Kidfix Pro“ von Britax Römer und der „Up“ von Axkid mit einer guten Gesamtbewertung besonders zu empfehlen.

Produkte vor allem aus dem Online-Handel fallen durch

Drei Produkte im Testfeld haben so schlechte Leistungen gezeigt, dass sie als „mangelhaft“ eingestuft werden müssen.

Dies gilt für den „360 (ZA 10 i-Size)“ von Reecle und den „Olympus i-Size“ von Chipolino, die beim durchgeführten Crashtest versagt haben, weshalb für Kinder ein ernsthaftes Verletzungsrisiko besteht.

Bei dem Produkt von Chipolino wurden darüber hinaus gesundheitsgefährdende und umweltkritische Schadstoffe nachgewiesen. 

Maxi-Cosi: ein überraschendes Ergebnis.

Während die Produkte von Chipolino aus Bulgarien und Reecle aus dem Amazon-Land hoffentlich von kaum einer hiesigen Familie ernstlich in Betracht gezogen werden, ist das Ergebnis des ADAC für Maxi-Cosi umso auffälliger und dürfte auch Auswirkungen auf den Absatz haben.

Zudem fällt auch der „Nomad Plus“ von Maxi-Cosi durch – ein Kindersitz, der für Reisen entwickelt wurde. Abgesehen von den nur ausreichenden Leistungen im Frontal-Crashtest, also im Kernbereich des Produktversprechens eines Autositzes, wurden in dem Produkt zudem sehr hohe Mengen an umweltschädlichen PFAS gefunden.

Diese Chemikalien können in der Natur nur sehr langsam abgebaut werden und sich sogar im menschlichen Körper ablagern, wenn sie in die Nahrungskette gelangen.

Der Gehalt der PFAS im „Nomad Plus“ von Maxi-Cosi war höher, als es der gesetzliche Grenzwert erlaubt – daher erhält der Kindersitz das ADAC Urteil „mangelhaft“. 

Der ADAC hat den Hersteller Dorel mit den Testergebnissen konfrontiert. Dieser ließ erklären, er habe im März 2025 die Produktion und Zulieferung so umgestellt, dass alle Modelle des „Nomad Plus“ ab März 2025 frei von PFAS seien.

Das Modell im ADAC Test wurde im Juni/Juli 2024 produziert. Es ist nicht auszuschließen, so die Mitteilung des ADAC, dass noch Restbestände einer älteren Version bei Händlern vorhanden sind.

Das Produktionsdatum eines Kindersitzes ist nicht einheitlich gekennzeichnet. Manche Hersteller vermerken es auf einem Aufkleber oder einer Prägung auf dem Kindersitz.

Audioangebot des ADAC zum Autositztest im Herbst 2025

Die Ansprüche im ADAC Kindersitztest sind bewusst deutlich höher gewählt, als es die gesetzlichen Mindestanforderungen vorsehen, um zu zeigen, welche Produkte auch bei schwereren Unfällen einen guten Schutz bieten.

Eltern, die einen Kindersitz suchen, sollten neben den Testergebnissen auch noch auf andere Punkte achten. Genauso wichtig ist es, sich mit dem Produkt vertraut zu machen und die Bedienung sicher zu beherrschen. Ein falsch eingebauter Kindersitz kann bei einem Unfall seine Schutzwirkung verlieren und das Kind in ernsthafte Gefahr bringen. Der ADAC empfiehlt daher, Kindersitze im Fachhandel anzusehen und den Einbau im eigenen Auto zu testen.

Isofix-Stationen können zwar dabei helfen, Einbaufehler zu vermeiden, die Ergebnisse der aktuellen Testrunde haben aber auch gezeigt, dass diese Einbauform nicht in jedem Fall auch einen Sicherheitsvorteil bietet.

Die Babyschalen „i-Level Pro“ von Joie, „I-Lite“ von Kinderkraft und „Arra Flex“ von Nuna zeigten im Test auch die zugehörige Isofix-Station gar bessere Crashtest-Ergebnisse als mit der fest verbauten Basis.

Beim ADAC Kindersitztest fließen neben den Ergebnissen aus den Crashtests auch Bedien- und Ergonomie- sowie Schadstoff- und Umweltschadstoffprüfungen in die Bewertung ein.

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