Nur selten entwickelt ein Unternehmen eine gänzlich neue Kindermodelinie. Sanetta wagt mit George Gina & Lucy ein solches Unterfangen. Und die ersten Vertriebsergebnisse sind vielversprechend.
Childhood Business: Die Marke ist eine Lizenz des gleichnamigen Taschenlabels. Was hat Sie an dem Brand gereizt?
Gabriel Zboralski: Ich wollte eine frische Marke, die nicht vorrangig Damenoberbekleidung vertreibt. Das war Teil der Strategie. Somit konnten wir den klaren Fokus auf die Wünsche der Zielgruppe, Teens Girls umsetzen, ohne uns an einer Damenkollektion orientieren zu müssen. George Gina & Lucy ist ein Premium-Brand mit einem makellosen Image, selektiver Distribution und einer sehr hohen Markenbekanntheit. Der Markenkern ist „frech, wild, wunderbar“. Das passt perfekt.
CB: Auf welche Zielgruppe richten Sie GGL aus?
GZ: Die 12 bis 14-jährigen Teens Girls bilden hier die Vorbildfunktion. Unsere Kollektion mit dem Größenlauf 116 bis 176 soll im besten Fall alle Schülerinnen bereits mit der Einschulung ansprechen. Wir arbeiten in Workshops mit Mädchen in dem Alter zusammen und lassen ihre Ideen und Meinungen bei der Entstehung unserer Kollektion einfließen. Es sind auch schon Styles komplett abgelehnt worden. Die haben wir dann auch nicht gemacht.
CB: Wie groß ist die Kollektion und wo wird produziert?
GZ: Die kommende SS17-Kollektion hat rund 120 Optionen, verteilt auf drei Liefertermine. Produziert wird in eigenen Werken und bei Sanetta-Lieferanten, mit denen wir teilweise seit Jahrzehnten zusammenarbeiten. Gestaltet wird das Ganze von einem dreiköpfigen Designteam.
CB: Auf welche Preislage ist das Label ausgerichtet?
GZ: Wir bieten demokratische Preislagen mit einem starken Preis-Leistungs-Verhältnis an. die Qualität steht dabei stets im Vordergrund. T-Shirts gehen von 15,95 bis 35,95, Hosen von 39,95 bis 59,95, Strick von 49,95 bis 69,95 und Sweatshirts gibt es in jedem Liefertermin schon ab 39,95 Euro.
CB: Wie waren die Resonanzen des Handels auf die erste Kollektion? Wer gehört zu Ihren Kunden?
GZ: Äußerst positiv. Viele Kunden zeigten sich sogar überrascht und haben ungeplant sofort zugeschlagen. Mit circa 300 Kunden sind wir seit Juli im Handel sichtbar.
CB: Aktuell ordern Kunden die zweite Kollektion, obgleich die erste gerade mitten im Abverkauf ist. Wie ist hier die Tendenz?
GZ: Auch hier waren wir verblüfft und konnten das Ergebnis der AW16-Kollektion deutlich steigern. Die ersten Abverkäufe sind vielversprechend.
CB: Gibt es aus Ihrer Sicht noch genügend geeignete Flächen für Linien im Junior-Bereich?
GZ: Dazu müsste man „genügend“ weiter differenzieren. In der Summe haben wir viele Partner im Handel, die genau unsere Zielgruppe fokussieren und sich intensiv mit ihr beschäftigen. Davon profitieren wir sehr und die Zusammenarbeit ist bestens.
CB: Gibt es schon Justierungen in der Kollektion, um diese noch besser auszurichten?
GZ: Nein. Aber natürlich ist die Kollektionserstellung ein Prozess, in dem man ständig versucht, Gutes noch besser zu machen. Daran arbeiten wir täglich hart, aber mit großer Freude.
CB: Macht der Erfolg von George Gina & Lucy Appetit auf mehr? Werden Sie im kommenden Jahr mit einem weiteren Label aufwarten?
GZ: Der Launch einer neuen Marke ist ein Kraftakt. Jedes einzelne Ressort in unserem Unternehmen hat mit an dem Strang gezogen, damit uns ein erfolgreicher Start gelingt. 2017 wird sicher kein neues
Label dazukommen – aber der Appetit ist auf jeden Fall da.
CB: Ihnen weiterhin viel Erfolg.