Messezeit ist Reisezeit. Und wer jetzt im Januar und Februar seine Zeit in die Fachmessen für Kindermode investiert, wird belohnt. Und zwar mit zahlreichen Eindrücken zu den neuen Kollektionen, mit einer Übersicht zu den kommenden Trends und mit Gesprächen über die Zukuft des Modehandels. Wer sich jetzt umschaut, interessiert sich für seine Branche. Und was er dann ebenfalls findet, sind mutige neue Labels zur Arrondierung, Aromatisierung und Absetzung des Sortimentprofils. Denn ganz gleich ob stationär oder digital: Es gilt nicht nur, Kinder zu kleiden, sondern Kunden zu begeistern.
An Marken mangelt es mitnichten. Erneut sind es Tausende, die sich in Europa tummeln, und viele Hundert, die eine nennenswerte Rolle spielen. Dabei ist die Zahl an Labels, die in einem durchschnittlichen Sortiment angeboten werden, so viel kleiner, dass sich Fragen aufdrängen. Leider, und das muss man konstatieren, gibt es nur wenige Anbieter, die hier – dann aber umso kompetenter – mitdiskutieren und Lösungen anbieten können. Denn dass sich der Handel verändert, weiß inzwischen jeder. Doch wie mit diesen Veränderungen umzugehen ist, oder besser noch: wie jeder Einzelne sich ebenfalls verändern muss – das wird in der Branche noch viel zu selten diskutiert. Dabei wären Messen gerade gute Orte, um die geballte Expertise nicht nur in Orderdruck, sondern auch in organisierte Diskussionen zu lenken. Vermutlich können sich viele einzelne Händler eben nicht von sich aus gegen den immer stärkeren Wind stemmen. Doch was hilft es, wenn sie heute noch ordern und es morgen nicht mehr können?
Es werden noch zahlreiche Händler aufgeben. Auch Handelsvertretungen geraten unter die Räder. Ja, selbst für die Vielzahl an Marken, unter denen es ein ebenso reges Kommen wie Gehen gibt, stellt sich doch die Frage, welche Distributionskanäle muss ich stärken? Denn ausdiskutiert ist es nicht, bestenfalls ausgeschwiegen, wie ich zum Beispiel den stationären Handel zum Verkauf meiner Marke gewinnen will, um parallel konkurrierende Pure-Online-Shops mit agressiven Preisstrategien zu beliefern und vielleicht auch noch auf der eigenen Website zum Kollektionswechsel mit Rabatten winkend zuvorderst das eigene Lager zu räumen.
Ein bisschen ist es, als kochte jeder sein eigenes Süppchen, und gegessen wird getrennt. Der Wandel aber ist ein gemeinsamer. Und es wäre gut, ihn auch gemeinsam zu diskutieren. Doch in jedem Fall gilt: Man kann nur sprechen, wenn man sich trifft. Daher haben wir Ihnen – und zwar mit großer Vorfreude auf die vielen Veranstaltungen – eine kompakte Ausgabe mit einem Messe-Guide zusammengestellt. Viel Spaß beim Blättern und Reisen.
Ihr Martin Paff
Herausgeber
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