Ja, es hat in diesem Jahr „Rums“ gemacht. Und ausgestanden ist es noch mitnichten. Händler, Hersteller und Handelsvertreter, Messen, Mittler und auch wir Medien wurden schwer gebeutelt. Doch wir leben in Deutschland, einer der reichsten Nationen der Welt. Daher greifen in diesem einschneidenden Jahr die sozialen Sicherungssysteme, wirkt ein weltweit beneidetes System an Kurzarbeitergeld und wir alle besinnen uns hoffentlich auf die uns noch immer nachgesagte Disziplin, um aus den Gegebenheiten das Beste zu machen.
Corona darf also nicht zur Ausrede mutieren! Im Gegenteil, Corona soll uns beflügeln. Und wer in den Wochen nach dem Lockdown in Deutschland die zahlreichen Initiativen beobachtet oder, besser noch, selber mit ins Leben gerufen hat, der erlebte diese Zeit nicht nur als bedrohlich und beängstigend. Vielmehr entstand vielerorts eine neue Bande an Solidarität. Übrigens auch zwischen Händlern und Kunden sowie zwischen Herstellern und Handelspartnern.
Vielleicht dämmerte es manchem, dass das Internet nicht Amazon ist und Online keine dunkle Gefahr. Der elektrische Draht zum Rest der Welt war für viele lange Zeit die beste Möglichkeit, die Kommunikation aufrechtzuerhalten, Mitarbeiter von zu Hause aus anzubinden und Kunden zu bedienen.
Wer bisher noch keine Webseite oder keinen Online-Shop hat, weil er sich im Ozean der großen Pure Player untergehen sieht, dem dämmerte jetzt vielleicht so langsam, dass das Netz doch etwas Nützliches ist. Und so führte die Not zum Notwendigen: Wir müssen unsere Geschäftsmodelle noch einmal gründlich durchleuchten. Das viele Geld des Staates wird zwar manchem Zombie ein zweites Leben schenken. Doch wer durch Corona, auf sich zurückgeworfen, nicht wachgerüttelt wurde, dem sei zugerufen: Gute Nacht!
Zu lange hat die Handelsbranche den Veränderungen lethargisch hinterhergeschaut, hat von Service gefaselt und von Kundenbindung geträumt. Corona hat gezeigt, wo die Bindung wirklich funktioniert. Und aus den letzten Monaten sollten wir das Momentum mitnehmen, mit wenig viel zu erreichen. Mut zu haben. Und moderne Tools beherzt aufzugreifen. Und wenn wir bei alldem die Menschen nicht vergessen, dann: Guten Morgen!