CIFF Kids: Zum Start geschrumpft

Die CIFF Kids kann es skandinavisch - mit viel Gefühl für ein harmonisches Messedesign. Doch noch immer zögern Aussteller, nach Kopenhagen zurückzukehren.
Die CIFF Kids kann es skandinavisch – mit viel Gefühl für ein harmonisches Messedesign. Doch noch immer zögern Aussteller, nach Kopenhagen zurückzukehren.

Wenn auch die frühere Größe der CIFF Kids unerreichbar scheint: Die Ausstellerzahlen weisen endlich wieder etwas nach oben. Sehr gut, denn die Messe bietet den besten Zugang zur skandinavischen Kindermode.

Die wichtigste skandinavische Messe kommt nicht so recht zur Ruhe. Die zweimal im Jahr stattfindende CIFF Kids hat in den letzten Saisons schon so manches versucht – vom Wechsel des Standorts, des Namens und den angestammten Messezeiten bis hin von der Ausrichtung als Solo-Show (und weg und wieder hin) zur Co-Show mit der CIFF-Muttermesse.

Auch mehr „Youth“ statt „Kids“ wurde zwischenzeitlich propagiert. Dennoch gelingt es ihr nicht, an die ehemals starken Ausstellerzahlen anzuschließen, die bereits vor der Corona-Pandemie im Sinkflug begriffen waren.

Dabei ist sie geeignet wie keine andere, einem internationalen Publikum auf dem äußerst kreativen Nährboden der skandinavischen Kindermode ein immer frisches Bouquet an Mode und Marken zu bereiten. Dennoch gelingt es dem Veranstalter weder, sich als ein zumindest national quirliges Event wie eine Sunday School einzuköcheln, noch an die internationalen Messen wie in Florenz oder Paris anzuschließen.

Ciff Kids im Februar 2023: Markenteilnahmen im Zeitverlauf
Ciff Kids im Februar 2023: Markenteilnahmen im Zeitverlauf

Für internationale Einkäufer marginalisiert sich die Veranstaltung durch die insgesamt sinkenden und zudem immer weniger exklusiven Auftritte relevanter Marken, muss aber für die skandinavischen Anbieter genau dieses Publikum ansprechen, will sie weiter bestehen.

Dabei liegt es nicht zuletzt an den Ausstellern, dass sich die Bedeutung des Standorts immer mehr reduziert. Denn viele von ihnen sind ohnehin in an relevanten Zielländern mit Agenten aktiv beziehungsweise auf den Messen vor Ort präsent. Ein Grund mehr für Einkäufer, weitere Messebesuche zu reduzieren, wenn der Grenznutzen abnimmt. 

Zunächst hatten wir – noch Anfang Januar in unserem Messensonderheft – frohlockt, dass es mit der Veranstaltung immerhin wieder etwas besser laufen werde. An alte Höhenflüge von über 300 Kollektionen denken wir dabei schon gar nicht mehr. Doch knapp 200 waren auf der Website der CIFF Kids Mitte Januar verzeichnet.

Doch kurz vor dem Start des Events trauten wir kaum unseren Augen, da einige Dutzend Marken offenbar doch noch absagten – oder allzu kühn auf der Übersichtsliste aufgeführt waren – oder aus der letzten Saison stammten – oder: Man weiß es nicht … So jedenfalls lassen sich interessierte Besucher in die Irre führen und machen eine ordentliche Vorbereitung unmöglich.

Statt fast 200 Brands sind es nach der jüngsten Auswertung nun doch nur wieder 156.

Aber so oder so gilt: Wer die CIFF Kids besucht, trifft auf eine großartig inszenierte und messetechnisch hervorragend umgesetzte Veranstaltung. Die Ausrichtung im Bella Center kommt dabei internationalen Besuchern entgegen, da die Lage am Flughafen bei günstigen Flugzeiten selbst einen gehaltvollen Ein-Tages-Trip ermöglicht.

Das Sortiment ist immer eine Inspiration, da es wie bei einer Playtime Paris um arrondierende Produktbereiche angereichert ist, sodass insbesondere kreative Boutiquen und Concept-Stores zahlreiche Gelegenheiten und Besonderheiten entdecken werden.  Daher gilt weiterhin: Daumen hoch! 

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