Erneuerung & mutige Schritte

Es ist schon eine Krux. Die Veranstalter der Messen und Ordertage für Kindermode bemühen sich redlich um Aussteller und Besucher. Die Aussteller der letzten Jahre werden kontaktiert, das Niveau an Messe-­Services ist hoch und die Qualität des Messebaus lässt es – vor allem international – an hohem Niveau nicht mangeln.

Fachbesucher werden durch Mailings für die Termine sensibilisiert, Messe-Websites locken im Voraus, bei wenigen, unzeitgemäßen Ausnahmen, mit einem zumeist mehrfach aktualisierten Markenverzeichnis. Und wer in den erlauchten Kreis gehört, schätzt die VIP-Programme, die auf der Pitti Bimbo am vorzüglichsten ausfallen. Gut, die Standkosten sind hoch und geraten durch Inflation und bei teilweise deutlich geringeren Fachbesucherzahlen aus dem Gleichgewicht.

Trotz allem: Die Aussteller sind nach Corona noch immer nicht zurück. Und auch die Facheinkäufer haben es sich augenscheinlich mit dem einen oder anderen ausgelassenen Messebesuch auskömmlich eingerichtet. Woran das liegt, daran täte die Branche gut, das einmal und alsbald eingehend zu erkunden.

Die üblichen Nachbefragungen dürften das Rätsel nicht lösen, ermitteln sie offenbar nicht das, an dem es mangelt. Sonst würden frische Rezepte bereits zur Hand sein. Der enge Kontakt mit den Kunden ist vielleicht weniger stramm als man es immer und allerorten preist… 

In der Analyse zeigt sich, dass manche Marken aufgegeben haben. Auch die Strom frischer Labels rinnt nur noch. Doch tatsächlich schmerzt vor allem die Abstinenz so mancher etablierter Anbieter. Dem Kundenfang haben diese mitnichten entsagt, sodass Messeveranstalter sich fragen müssen, wie sie sich erneuern, stärken, wieder unverzichtbar machen können. Denn der Wettbewerb durch Plattformen wie Ankerstore und Co. ist unerbittlich.