Sprecht mal konkret miteinander

Cover der Ausgabe 09-10/CB 2023
Cover der Ausgabe 09-10/2023 von Childhood Business
Martin Paff, Chefredakteur von Childhood Business und Childhood Shoes
Martin Paff, Chefredakteur von Childhood Business und Childhood Shoes

Jedes Jahr im September steht ein Thema auf der Branchenagenda: die Kind + Jugend. Und dazu spannte sich der Bogen im Vorweg immer stärker. Nach rund 150 Ausstellern vor zwei Jahren und 450 im letzten sollten es dieses Jahr wieder etwa 850 werden. Am Ende sind es gar um die 950, also fast 1.000 Aussteller. Chapeau.

Das Durchhalten, Weitermachen, Niemals-nachlassen des Messedirektors Jörg Schmale und seines Teams zahlen sich aus. Die Spannung, ja, Anspannung, ob des Gelingens ist dennoch zum Greifen nah. Seit sieben Jahren begleiten wir mit Childhood Business die Branche schon.

Doch noch nie brach es aus Schmale oder seinem Vorgänger Thomas Postert so deutlich heraus wie in dem exklusiven Interview mit unserer Redaktion. Es fiel das Wort „Trittbrettfahrer“ und es bezeichnet jene meist gar nicht mal kleinen Marken, die die Messe meiden, aber dennoch zur gleichen Zeit im gleichen Ort um die Gunst der Besucher buhlen.

In der Tat ist es mehr als misslich, wenn man zu einem „Außer-Haus“-Termin gebeten wird, denn der kostet Zeit und die fehlt dann auf der Hauptveranstaltung des Jahres. Dass es auch anders geht, zeigen ein Dutzend Traditionsmarken mit ihrem Babyevent Oberfranken. Der findet zwei Monate vorher statt, dieses Jahr übrigens schon zum vierten Mal. Manch einer der Teilnehmer spart sich die Messe, andere sind dennoch in Köln. Geht also. Und überhaupt ginge mehr, wenn man sich nur ehrlicher zusammenfände. 

Das zumindest meint Michael Neumann vom BDKH. Miteinander sprechen, das kann man in Köln. Check. Aber gemeinsam Branchenanalysen betreiben, Aktionspläne definieren und gegen die Herausforderungen in konzentrierten Aktionen anstreben? Da ist noch viel Luft nach oben.

Überhaupt ließe sich gerade im Zeitalter der digitalen Disruptionen das traditionelle Miteinander zwischen Marken und Händler viel beherzter angehen. Jeder betont die Bedeutung des Fachhandels, eröffnet aber Concession-Flächen, pusht den eigenen Online-Store und konstatiert hinter vorgehaltener Hand: Der Handel macht’s falsch und kann’s nicht.

Dabei kann der viel und muss immer mehr. Vor allem mehr als nur das Schaufenster zu spielen. Die Branche – und hier sind die Hersteller in der Pflicht – schafft es nicht einmal, Produktdaten in einem einheitlichen Format zentral zu aggregieren und bereitzustellen. Hier können alle Akteure und Verbände anpacken!

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