Kindermoden Nord: In der Ruhe liegt die Kraft

Unaufgeregt funktioniert die Kindermoden Nord einfach. Guter Service, eine breite Angebotsübersicht und ein einzigartiger Katalog tragen dazu bei, Saison für Saison den Fachhandel im Norden und darüber hinaus zu bedienen.

Eine Wachablösung an der Spitze der deutschen Ordertage und europäischen Messen für Kindermode quittiert Steffi Kranawetter, die die Kinder­moden Nord ausrichtet, mit einem höflichen Schulterzucken.

Schon immer organisierte sie „ihr“ Event in der Messehalle Hamburg-Schnelsen unaufgeregt, konsequent und ohne den in der Branche hinter den Kulissen durchaus üblichen Blick auf das, was die anderen denn so machen.

Auch hatte Kranawetter über die Situation nur leicht geschmunzelt, als die Kindermoden Nord zur A/W-22/23-Orderrunde mit ihrer Anzahl an Marken den Spitzenplatz in Europa annahm. Und dass Hamburg drei Saisons lang vor München lag, tut sie als „Zufälle“ ab.

Hamburg ist Hamburg und der Rest ist der Rest. Jeder Anbieter muss sich an seinem Standort bewähren. Und wenn Münchener Repräsentanten wie im Sommer 2023 die Gänge beäugen, piept der Flurfunk ganz von selbst das empfundene Befremden von Stand zu Stand.

Was Kranawetter hingegen wichtig ist: Hamburg liefert, ganz ohne Bambule, verlässliches Geschäft. Die Aussteller kommen so zahlreich, dass sie bereits im Oktober 2023 ahnte: Auch Anfang 2024 wird es wieder ausgebucht sein. That’s it.

Wer nicht rechtzeitig bucht, muss wie Hummel Kids in einem der gerade noch von drei Ausstellern genutzten „SkyLofts“ der ehemaligen Parallelveranstaltung Lolly­pop in Lauerstellung gehen.

Mehr Quadrat­meter lassen sich nicht vermieten, die Kunden der Messe kommen, Service wird großgeschrieben. Und von Ausstellern gelobt.

Eines der Investments, das man Saison für Saison ganz bewusst schultert, stellt der knapp ein Kilogramm schwere Messe­katalog dar. Die Produktionskostenbeteiligung ist für Aussteller moderat, der optische Auftritt hingegen groß.

Anfang 2024 umfasst er erneut stattliche 244 Seiten und erscheint im A4-Format. Kranawetter muss Saison für Saison darauf achten, dass zumindest das Gewicht von einem Kilogramm nicht überschritten wird, um das Werk nicht als Päckchen verschicken zu müssen.

Seine Wirkung entfaltet er übrigens nicht nur vorab als Guide zur Sondierung, wie man an Post-it-gespickten Exemplaren während der Ordertage immer wieder beobachten kann.

Inzwischen ist das Druckwerk, das auch künftig auf haptischem Papier anstelle allein als einer flüchtigen digitalen Datei gefertigt werden wird, gar ein Reach-out-Instrument für all jene Fachbesucher geworden, die noch immer die bequeme In-Office-Order bevorzugen statt den Griff in die Ware. Läuft und gut, würde der Hamburger sagen!