Was haben Burger und die Kindermode gemeinsam? Auf den ersten Blick nichts. Für die Zukunft aber müssen wir das Spannungsfeld vielleicht noch mal neu vermessen. Denn hinter der jüngsten Übernahme von Noppies durch das 2006 gegründete dänische Unternehmen Brands4Kids steckt natürlich dessen eigentlicher Eigentümer, die niederländische Investmentfirma Standard Investment.
Im August 2022 hatte man Brands4Kids, bei einem Umsatz von damals rund 45 Millionen Euro, übernommen, deren Gründer noch heute das Unternehmen führen. Und die geben richtig Gas. Anfang 2023 erstanden sie das Label Huttelihut,
Ende 2023 verleibten sie sich mit United Brands und Rellix, Indian Blue Jeans und Daily 7 gleich drei Marken ein. Und nun Noppies.
Jetzt noch mal zu den Burgern. Der niederländische Eigentümer des wachsenden Powerhauses der Kindermode ist im Rahmen seines Portfolios, das 18 Firmen umfasst, auch Eigentümer der Burger King–Restaurants in den Niederlanden.
Es werden sicherlich nicht alle Kunden künftig Gutscheine für einen schnellen Teller bekommen, aber gemeinhin gilt: Wer mit Brötchen Geld zu verdienen versteht („die Menge macht’s“), der wird auch wissen, warum er in Kindermode investiert.
Während hierzulande keine Konsolidierungen zu beobachten sind, nur Insolvenzen, gar Gerichtsdramen, Haftstrafen eingeschlossen, geht man in Frankreich, Italien, Skandinavien und in den Niederlanden beherzt ans Werk und schmiedet größere Einheiten.
Economies of Scale greifen und stehen den zahllosen Gründerinnen gegenüber, die mit handgestickten Miniserien auf einer Playtime Paris aufspielen. So richtig „Bock auf Business“ ist selten zu beobachten. Und die etablierten Player halten sich bedeckt.
So sind es eben die Dänen, die Niederländer und andere Anrainer, die die hiesigen Kunden immer mehr an sich binden.