Babymarkt wird von Baby-Walz-Eigentümer Alteri übernommen

Der britische Private Equity Investor Alteri, Eigentümer des schwäbischen Versandhauses Baby-Walz, will von Tengelmann den Wettbewerber Babymarkt übernehmen. Wenn die Kartellbehörden keine Einwände haben, kann die Übernahme bereits im Mai 2025 erfolgen, heißt es.

Alteri ist auf den europäischen Retails-Sektor spezialisiert. Der britische Finanzinvestor Alteri ist seit 2015 Eigentümer der Walz-Gruppe, die unter anderem Baby-Walz umfasst.

2003 gegründet wurde Babymarkt in den 2010er-Jahren schrittweise von der Tengelmann-Tochter Tengelmann Ventures übernommen.

Von dem Unternehmen soll nur die Online-Marke babymarkt.com in einigen Ländern fortgeführt werden, die Aktivitäten in Länder jenseits der nicht näher spezifizierten Kernmärkte werden voraussichtlich eingestellt.

Die Marke “Babymarkt” soll erhalten bleiben und innerhalb des Markenportfolios des Versandhauses Walz, zu dem unter anderme Baby-Walz gehört, fortgeführt werden.

Tengelmann Ventures soll sich laut Babymarkt mit einer Minderheit am Versandhaus Walz beteiligen.

Laut einer Meldung der “Westdeutsche Allgemeine Zeitung” wird die Bochumer Babymarkt-Zentrale, die drei verbliebenden stationären Einzelhandelsgeschäfte in Essen, Duisburg und Essen sowie das Logistikzentrum geschlossen. Das bedeutet auch einen Abbau von rund 400 Mitarbeitern, die nicht übernommen werden sollen. 

Beide Unternehmen machten derzeit Minusgeschäfte. Walz hat 2023 wund 1,8 Millionen Euro verloren und Babymarkt meldete für 2022 einen Verlust von 11,9 Millionen Euro.

 

Babymarkt: Geschäftsentwicklung der letzten neun Jahre

Lange Zeit sprach man in der Branche davon, dass der zwar mit gut 200 Millionen Euro erzielte Jahresumsatz von Babymarkt stattlich sei, zugleich die dauerhaften Verlust nur durch einen Gesellschafter wie Tengelmann finanziert werden könnten. Und wenn dieser einmal den Stecker zöge, sei es es mit dem Traum. 

Anfang 2025 schien eine Insolvenz bereits zum Greifen nah. Nun also übernimmt Alteri und verleibt sich zumindest das Online-Geschäft ein. Doch nicht so sehr das Aus der zuletzt noch drei Filialen fallen besonders schwer in die Waagschale, sondern der angekündigte Stellenabbau in der Zentrale in dem denkmalgeschützte “O-Werk” in Bochum.

 Nach Mytoys, Tausendkind und Windeln.de zeigt sich einmal mehr, dass Online-Unternehmungen im harten Wettbewerb stehen und das Geschäftsmodell nicht per se profitabler als das des stationären Handels ist. 

Vielfach waren die Gründungen durch Investoren und deren Investitionsmittel getrieben. Wachstum sollte erst Marktanteile sichern, während sich die Profitabilität dann von selbst einstelle. Doch Insolvenzen und Übernahmen zeigen, dass diese Entwicklung keineswegs garantiert ist.

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