Wenn es zwei, drei Destinationen gibt, die man in Europa unbedingt besuchen sollte, so es um Kindermode geht, dann gehört neben der Pitti Bimbo in Florenz die Playtime Paris in … falsch, nicht Paris, aber ganz nahe bei, dazu. Wobei diese Unterscheidung nur der Pariser trifft. Für uns Besucher ist Paris so groß, dass die Stadt Vincennes nahtlos dazugehört.
Nicht nur die Messe betört durch die schöne Auswahl an zumeist kleinen, kreativen Marken, von denen so manche bis heute gern das Image eines Newcomers pflegen, obgleich sie schon seit vielen Jahren dabei sind und daher zum bewährten Establishment der Messe gehören. Auch die Location im Parc Floral ist einfach klasse. So herrscht Flair drinnen wie draußen und wir haben schon so manchen Besuch im herrlichen Park an der Freilichtbühne ausklingen lassen, auf der Konzerte locken.
Doch die einstige Dominanz bröckelt, wenn auch nicht die Einzigartigkeit des mit Nachdruck kuratierten Markenensembles. Denn die einst 500, 550, fast 600 Marken der Messe sind perdu. Eine gute Woche vor dem Start der Sommersause am 29. Juni 2024 waren nur etwas mehr als 200 Labels zu zählen. Ups, was ist das los? Wenn es nicht noch zu einem kurzfristigen Marken-Flashmob kommt, dürfte das die kleinste Ausgabe aller bisherigen Playtimes in Paris werden. Vermutlich ist die sich abzeichnende Olympiade sportlich spannend, aber für die Modeszene eher ein Hindernis – hohe Preise bei Hotels und Fluggesellschaften im Vorfeld und magere Aussichten in der Branche scheinen dem Veranstalter diesen Sommer zu versauen …