Die neue Kleine Fabriek in Amsterdam – eine ziemlich runde Sache

In den letzten Jahren brach sich hinter vorgehaltener Hand immer wieder ein Gerücht bahn: dass es eines Tages zu Ende sein könnte. Mit der neuen Ausgabe der Kleinen Fabriek legt der Veranstalter noch einmal seine ganze Kraft in das Event.

Schon als die ersten Zeichnungen des neuen Messe­konzepts kursierten, versprachen diese ein aufregendes Messe-Design. Unter dem Titel „Markt by Kleine Fabriek“ wurde Anfang Juli 2016 zum Ende der Fußball-Europameisterschaft noch einmal auf sehr elegante Weise das Runde ins Eckige gepackt. Neu war nicht nur der gemeinsame Veranstaltungstermin zusammen mit der Modefabriek.

Mit dem neuen, kreisrunden Hallenlayout hat die Kleine Fabriek ein wirklich modernes und viel­versprechendes Messe-Design entwickelt.
Mit dem neuen, kreisrunden Hallenlayout hat die Kleine Fabriek ein wirklich modernes und viel­versprechendes Messe-Design entwickelt.

Auch das Hallenlayout und Standbausystem wurde radi(k)al erneuert. In dem typisch eckigen Hallenlayout erschuf der Veranstalter ein System konzentrischer Kreise, die im modernen Industrial Look weniger Wände und dafür offenere Sichtachsen und eine Vielzahl von zusätzlichen Laufmöglichkeiten aufwiesen. Im äußeren Bereich fanden sich die großen Aussteller, zum einen weil sie mehr Platz benötigten und so zum anderen mit ihren eigenen Standbausystemen niemanden von den beabsichtigten Sichtachsen abschnitten. In den mittleren Bereichen fanden sich dann Aussteller mit mittelgroßen Flächen und im Innenbereich kleinere Anbieter sowie Debütanten. Das Faszinierende an diesem Layout war, dass Besucher die Gänge weniger nur pflichtbewusst abhakten, sondern sich immer wieder dabei ertappten, wie sie eine weitere Runde drehten, da eine Kreisbahn einfach kein Anfang und kein Ende hat. Allein für dieses Messekonzept verdient die Kleine Fabriek ein großes Lob.

Da die Messe keine Besucherzahlen veröffentlicht, muss hier auf Eindrücke und Stimmen von Ausstellern und Besuchern zurückgegriffen werden. Ihnen zufolge war der Zuspruch erfreulich, aber dennoch auf einem als zu niedrig empfundenen Niveau. Dabei bot die Messe wie immer eine solide Mischung aus relevanten Ausstellern und so manch interessanten Newcomern.

Amsterdam ist immer gut, um sich bei den Denim-Brands umzuschauen. Niederländische Agenturen zeigten auch deutsche Marken wie Blue Effect Jeans oder Colorado Denim, aber hier wollte man natürlich die holländischen Originale sehen wie Blue Rebel, Cars Jeans, DJ Dutchjeans, Garcia oder Indian Blue Jeans. Vingino hingegen stellt nicht mehr aus.

Aus Platzgründen steht bereits heute fest, dass zur kommenden Messeausgabe im Januar 2017 die Mode­fabriek und die Kleine Fabriek keinen gemeinsamen Messetermin haben werden. Problematischer als das dürfte sich der sehr frühe Termin für die Kindermodemesse erweisen, denn dieser liegt gleich am Ende der ersten Woche im neuen Jahr am 8. und 9. Januar 2017.

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