Sanetta entwickelte bereits erfolgreich zwei Lizenzen, um sie dann jeweils wieder aus der Hand geben zu müssen. Nun setzt das Haus auf eine neue Eigenmarke: Lacrosse Canadienne.
Das familiengeführte Unternehmen Sanetta gehört zu den großen und unabhängigen Spezialisten für Kinderbekleidung. Das Haus ist im Bereich der Kinderunterwäsche ganz vorne dabei, mit eigenen Linien wie Eat Ants oder Fiftyseven in vielen Sortimenten präsent. Im Lizenzbereich ebenfalls aktiv, läuft Camp David Next Generation aus. Daher launcht der verantwortliche Manager Gabriel Zboralski eine neue Marke.
Childhood Business: Zum Ende dieses Jahres läuft die Lizenz von Camp David Next Generation aus. Im Aufbau einer Lizenz steckt sicherlich viel Geld. Und die Lizenz schien gut zu laufen. Warum kommt es zum relativ frühen Ende der Zusammenarbeit?
Gabriel Zboralski: Der Markt schreit förmlich nach Bewegung und Veränderung und wir haben uns perspektivisch für die Marke Lacrosse Canadienne entschieden. Lacrosse oder auch LAX ist langfristig auch für Mädchen, Kleinkinder oder sogar für Babys vorstellbar.
CB: Sicherlich ist Umsatz zu kompensieren. Wie hoch ist die Größenordnung für Ihr Haus?
GZ: Über Umsätze sprechen wir eigentlich grundsätzlich nicht. Der Handel hat aber schon sehr große Bereitschaft signalisiert, die neue Marke einzuführen.
CB: Sie sind ja auch Lizenzinhaber von George Gina & Lucy Girls. Ist die Lizenzlaufzeit hier komfortabler?
GZ: Die Situation beziehungsweise Laufzeiten sind und waren zu keiner Zeit unkomfortabel. Wir haben uns mit unserem Partner nahezu freundschaftlich darauf geeinigt.
CB: Auf der Pitti Bimbo hat Ihr neues Label Lacrosse Canadienne Premiere gefeiert. Zielen Sie damit auch auf den internationalen Markt? Und konnten Sie schon erste Ordern mit nach Hause nehmen?
GZ: Es herrschte reges Interesse in Florenz. Natürlich ist die Marke für den internationalen Markt sehr spannend. Der allererste Auftrag ging nach Russland.
CB: Das Label lag bei Ihnen einige Jahre in der Schublade. Was hatte Sie seinerzeit zur Markensicherung veranlasst?
GZ: Es ist ja immer gut, noch etwas in der Schublade liegen zu haben. In 2013 bestand kein direkter Bedarf für einen neuen Launch. Wir sind davon überzeugt, dass es jetzt der genau richtige Zeitpunkt ist.
CB: Ist Lacrosse Canadienne vor allem eine Ersatzmarke für Camp David Next Generation oder sehen Sie darüber hinausreichende Chancen?
GZ: Wie schon eingangs erwähnt: Lacrosse ist langfristig auch für Mädchen, Kleinkinder oder sogar für Babys vorstellbar und bietet somit natürlich weitere Chancen.
CB: Das Label liegt dem Vernehmen nach preislich über s.Oliver Red Label Junior, aber unterhalb einer Ihrer früheren Lizenzen, Marc O’Polo. Was spricht für diese Preispositionierung?
GZ: Das Produkt und die Produktbegeisterung stehen für mich immer an erster Stelle. Beste Qualität und ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis stehen im Vordergrund – nicht der Vergleich mit den Nachbarn. Darüber hinaus denke ich aber, wird es die „alte Mitte“ zukünftig sehr schwer haben.
CB: Können Sie die Kollektionsidee und den Umfang der Kollektion kurz vorstellen?
GZ: Die Kollektion umfasst circa 80 Optionen, ist sportlich, dynamisch und zeitgemäß-cool. Die Linie verbindet authentische Casual Styles mit den Modern Classics und zeichnet sich aus durch beste Qualität und Verarbeitung sowie hochwertige Waren und Details.
CB: An welche Händler richtet sich das Label und wie viele Verkaufspunkte würden Sie sich für einen guten Start wünschen?
GZ: Neben den inhabergeführten Facheinzelhändlern sind die Platzhirsche und Kinderabteilungen der Warenhäuser auf unserer Liste.
CB: Auf welchen Ordertagen wird das neue Label in diesem Sommer zu sehen sein?
GZ: Wir hatten in Florenz auf der Pitti Bimbo eine gelungene Premiere. Jetzt geht es weiter zur Supreme Kids, Kids Now und JOT Juniormode.