Erst kauft Hape EurekaKids und will bis zu 1.000 Läden eröffnen. Nun sucht man gar rund 2.500 Shop-in-Shop-Partner.
Die Hape Holding war erst im April 2018 zusammen mit Beleduc mehrheitlich bei der spanischen Spielwarenkette EurekaKids aus Girona eingestiegen. Und es hieß, der Hersteller von Holzspielwaren wolle die Handelskette von derzeit 170 Geschäften, davon 120 in Spanien, auf weltweit über 1.000 Läden vergrößern. Die 2002 gegründete Gruppe gibt für 2017 einen Umsatz von rund 40 Millionen Euro an.
Peter Handstein, Gründer der Hape Holding, sieht den klassischen Handel durch die Konkurrenz mit digitalen Shops, aber auch aufgrund sich ändernder Bedürfnisse der Endkunden vor großen Herausforderungen. Selbst große Handelsketten, die man – neumodisch als „too big to fail“ bezeichnet – als krisenfest erachtete, geraten ins Wanken.
Der Kauf von EurekaKids lässt sich als Vertrauensbeweis, als Notwendigkeit, die Absatzkanäle zu stützen und gegebenenfalls selbst zu kontrollieren, oder als Beim-Schopfe-Ergreifen einer Kaufgelegenheit deuten. Durch die internationale Ausrichtung der Spielwarenkette, aber auch durch die Komplexität des Handelsgeschäfts ist das Investment nicht gering zu schätzen. Handstein demonstriert damit seinen unternehmerischen Mut wie auch die Finanzkraft der als Erstausrüster groß gewordenen Unternehmensgruppe.
Doch zu der Zielmarke von 1.000 EurekaKids-Läden gesellt sich inzwischen eine neue Zahl. Jüngst gab Handstein bekannt, bis zu 2.500 Shop-in-Shop-Partner für das Sortiment von Hape und EurekaKids gewinnen zu wollen. Davon sollen rund 1.000 in Nordamerika, 1.000 in Japan, Korea und Australien sowie 500 in Deutschland, Frankreich und Großbritannien entstehen. Der Aufruf richtet sich also auch an deutsche und deutschsprachige Geschäfte.
Deshalb lädt die Hape Holding sämtliche Einzelhändler dazu ein, über ein Wochenende im September/Oktober 2018 eine Bildungsreise nach Spanien anzutreten, um dort einige Stores sowie das neue Shop-in-Shop-Konzept kennenzulernen. Die Workshops werden von Handstein persönlich geleitet, die Plätze sind begrenzt und die geringe Eigenbeteiligung wird bei Auftragsabschluss verrechnet. Die Auslieferung der Systeme startet Anfang 2019.