Emmaljunga kann mehr als Kinderwagen – und hilft in Corona-Krise

In Zeit der Corona-Pandemie stehen Schutzausrüstungen weltweit auf der Beschaffungsliste von Staaten, Institutionen – und mit der Maskenpflicht in vielen Ländern auch bei Verbrauchern. Immer mehr Unternehmen, deren Nachfrage durch die Ausgangsbeschränkungen und den geschlossenen Handel negativ betroffen ist, müssen auf Kurzarbeit setzen, ihre verbleibende Produktion zum Schutz der Mitarbeiter umstellen – und bringen sich zudem ein, mit der eigenen Fertigung dringend benötigte Produkte zu erstellen.

So auch der schwedische Hersteller von Kinderwagen Emmaljunga. Das Unternehmen hat sich bereits vor Ostern 2020 dafür engagiert, Mitarbeitern im Gesundheitswesen zu helfen, die rund um die Uhr gegen Covid-19 an vorderster Front antreten.

Um dem Mangel an Schutzausrüstung in Schweden etwas entgegenzusetzen, hat das hauseigene Produktentwicklungsteam in weniger als einer Woche im Unternehmen Kunststoffwerkzeuge hergestellt, um in der Kunststoffabteilung mit der Herstellung von Schutzvisieren zu beginnen.

Zudem werden die Zuschneidemaschinen, die im Werk sonst die Bezugsstoffe für die Kinderwagen erstellen, dazu eingesetzt, Schutzschürzen aus Plastik herzustellen.

Die ersten 1.500 Schutzvisiere wurden bereits Mitte April an das in der Nähe zur schwedischen Produktionsstätte von Emmaljunga gelegene Krankenhaus in Hässleholm gespendet. Nach Ostern wurde mit der Produktion von ingesamt 100.000 Visieren und einer großen Anzahl von Schutzschürzen begonnen, um diese an weitere Krankenhäuser in Südschweden zu spenden.

Rund 20.000 Schutzschilde lassen sich täglich auf den ansonsten Spritzgussteile für Kinderwagen produzierenden Maschinen herstellen.

Emmaljunga arbeitet dazu mit mehreren Unternehmen zusammen, die Ideen, Zeichnungen und Muster beisteuern, und dankt allen Beteiligten, darunter auch 3DVerkstan und die SPIF (Swedish Plastic Industry Association).

Mit Hilfe einer Kunststofffolie und eines Lochers bietet das Modell ausreichend Spritzschutz für Mitarbeiter verschiedener Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt.

Das von 3DVerkstan bereitgestellte Design für ein 3D-gedrucktes Visier wurde so entwickelt, dass es schnell auf verschiedenen 3D-Druckern gedruckt werden kann. Auch andere Unternehmen und Betreiber von 3D-Druckern können sich der Initiative anschließen.

Emmaljungas Vorteil: die eigene Produktion in Europa

Emmaljunga ist eines der wenigen Unternehmen, das seine Kinderwagen noch in Europa herstellt und dabei nahezu alle Fertigungsschritte im Haus ausführt. Nicht nur die Speichenräder der klassischen Kinderwagenmodelle werden auf eigenen Maschinen hergestellt, sondern auch die galvanische Veredlung aller Metallteile, die Umformungen, die Herstellung der Plastikelemente, der Zuschnitt der Stoffe sowie der Zusammenbau aller, individuell bestellbaren Kinderwagenmodelle.

Dabei achtet das Unternehmen auf eine besonders umweltschonende Produktion, um nicht nur den hohen gesetzlichen Anforderungen, die in einem europäischen Land wie Schweden gelten, zu entsprechen, sondern darüber hinaus noch weitere, eigenen Impulse zu setzen.

Dadurch, dass die Produktion im eigenen Haus stattfindet, ist es einem Inhaber wie Christian Persson von Emmaljunga möglich, konkrete Hilfe in Europa zu leisten – und das ebenfalls auf dem hohen europäischen Niveaustandard.

Dass die Produkte von Emmaljunga zudem an die Krankenhäuser gespendet werden, ist gerade in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie bemerkenswert. Zudem entlastet die Aktion die Krankenhäuser, sich entsprechende Materialien auf dem Weltmarkt beschaffen zu müssen, auf dem nach Medienberichten nicht nur die Preise enorm angestiegen sind, sondern auch zahlreiche minderwertige Produktion angeboten werden.

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