CB: Die Kind + Jugend 2023 steht bevor: Mit welchen Highlights und Trends können die Fachbesucher dieses Jahr rechnen? Worauf freuen Sie sich persönlich ganz besonders?
Jörg Schmale: Die Kind + Jugend ist in diesem Jahr endlich wieder sehr international! Fachbesucher können sich auf Aussteller aus dem gesamten europäischen Raum freuen, aber auch aus Ländern wie der Türkei, Indien, Pakistan Südkorea, Taiwan, China, den USA, Israel und Thailand. Viele bekannte Marken sind nach der Corona-Pause in diesem Jahr erstmalig wieder dabei. Den besonderen Charme der Messe macht es meiner Ansicht nach aus, dass neben den großen Playern der Branche auch viele junge Unternehmen und Start-ups vertreten sind.
Inhaltlich erwarten wir, dass die Themen Nachhaltigkeit und smarte Technologie eine große Rolle spielen werden – entsprechend hoch ist die Erwartung an innovative Ideen in allen Bereichen unserer Branche. Ich bin mir sicher: Alle Besucher dürfen gespannt sein, welche Neuheiten und innovativen Ideen in Köln erstmalig präsentiert werden.
Persönlich freue ich mich besonders auf die Erweiterung des Award-Bereiches: Unser Innovation Award zählt schon länger zu den Highlights der Messe. Durch die im letzten Jahr eingeführte Kategorie „World of Sustainability“ und den neuen Midwives‘ Choice Award wird er weiter aufgewertet. Die Auszeichnung „Midwives‘ Choice“ wird in 2023 erstmalig vergeben: Prämiert werden drei Produkte, die aufgrund ihrer Beschaffenheit und des Produktnutzens den Ansprüchen der Hebammen-Jury unseres Partners Hebammen-testen.de genügen.
CB: Mehr Publikum und zum ersten Mal seit der Pandemie ist auch wieder mit Teilnehmer:innen aus Asien zu rechnen. Wie wichtig ist der persönliche Austausch innerhalb der Branche und wie fördert die Kind +Jugend diesen ganz konkret an den Messetagen?
JS: Wir alle schätzen und nutzen die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation – gleichzeitig braucht die Branche aber eine internationale Plattform, wo Handel und Industrie zu einem persönlichen Austausch zusammenkommen.
Um ein Gespür für die Trends zu entwickeln, muss man Produkte und die Menschen hinter den Marken „live“ erleben. Die Kind + Jugend bietet diese Plattform, und zwar mit hoher Besucherqualität: 77 Prozent unserer Besucher sind in Führungspositionen und 92 Prozent sind an Kaufentscheidungen beteiligt.
Das Netzwerken erleichtern wir zum Beispiel durch unsere Messe-App sowie durch Meeting- und Break-out-Räume wie unsere VIP-Lounge. Mit der App können Besucher schon weit vor Messebeginn Kontakte knüpfen und Termine vereinbaren; nach der Veranstaltung lassen sich neue Kontakte ganz einfach aus der App exportieren. Dazu kommen natürlich unsere Veranstaltungen wie die After-Seven-Party, bei der in lockerem Ambiente schon so manches Geschäft angebahnt wurde. Nicht zu vergessen: Auch unsere Gastgeber-Stadt Köln bietet alle Möglichkeiten und eine Top-Infrastruktur, um nach einem langen Messetag im geselligen Austausch zu bleiben.
CB: Als Leitmesse gibt man Trends vor, können Sie uns verraten, wohin sich die Kind + Jugend entwickeln wird und worauf wir uns die nächsten Jahre freuen dürfen?
JS: Als Messeveranstalter beobachten wir aktuell zwei Trends: Zum einen erfahren internationale Messen einen Aufschwung, gerade weil Unternehmen um mehr Nachhaltigkeit bemüht sind. Statt vieler unterjähriger Kundenbesuche und Meetings trifft der Handel alle relevanten Lieferanten zu einem Termin an einem Ort.
Zum anderen findet eine Regionalisierung statt: Was in anderen Branchen bereits Realität ist, ist seit einiger Zeit auch Zukunftsthema für die Kind + Jugend. Gerade in den Wachstumsmärkten Lateinamerika und Südostasien steckt enormes Potenzial. Mit der Pueri Expo in Sao Paulo und der Kind + Jugend ASEAN als Plattform für den südostasiatischen Markt haben wir hier bereits wertvolle Erfahrungen gesammelt.
Wenn es um die Inhalte geht, werden Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit weiter in den Fokus rücken – das wird Innovationstreiber sein und wir können uns auf viel Neues freuen! Als Beispiel nenne ich die Nutzungszeiten: „Mitwachsende“ Produkte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und werden in immer mehr Bereichen unserer Branche angeboten. Auch die Trends „Mieten statt Kaufen“ sowie smarte Technologien werden sicherlich weiter wachsen und neue Geschäftsmodelle hervorbringen. Ich bin mir sicher, dass in den nächsten Jahren viele davon erstmalig auf der Kind + Jugend vorgestellt werden!
CB: Nachhaltigkeit ist schon lange kein Trend, sondern fast schon Standard. Wie und in welchen Bereichen lebt die Kind + Jugend Nachhaltigkeit auf der Messe?
JS: Nachhaltigkeit entwickelt sich immer mehr zu einem wichtigen Faktor bei den Kaufentscheidungen. Entsprechend wächst der Anteil unserer Aussteller, die gezielt auf umweltfreundliche Materialien und zertifiziert schadstofffreie Produkte setzen. Auch im Bereich der Verpackungstechnologie ist viel in Bewegung.
Als Gastgeber honorieren wir die innovativsten Ideen durch die Auszeichnung „World of Sustainability for Kids“ im Rahmen des Innovation Award, und auch im Trend Forum steht die Nachhaltigkeit als Thema im Fokus.
Natürlich wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen und nicht nur über Nachhaltigkeit reden. Wir sind bestrebt, den ökologischen Fußabdruck der Messe zu minimieren, beispielsweise durch den Verzicht auf Teppichböden oder den Einsatz von biologisch abbaubaren Alternativen.
CB: Sie haben mehrfach vom Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und Innovation gesprochen. Wie fördert die Kind + Jugend innovative Ideen und junge Unternehmen?
JS: Unsere Start-up-Area, die jungen und neu gegründeten Unternehmen mit ihren oft beeindruckend innovativen Ideen vorbehalten ist, ist bereits ausgebucht! Das freut uns sehr; schließlich ist es ein schöner Beweis dafür, dass unsere Branche für Gründerinnen und Gründer ungeheuer attraktiv ist. Da die Kind + Jugend Teil des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgelegten Programms zur Förderung der Teilnahme junger innovativer Unternehmen an internationalen Leitmessen in Deutschland ist, können Unternehmer aus Deutschland sogar eine Förderung in Anspruch nehmen. Das Angebot findet großen Zuspruch!
Nicht zuletzt bieten wir mit dem Innovation Award den besten Ideen eine große Bühne – und diese Ideen dürfen natürlich gerne auch von Start-ups kommen!