Haba verkauft Produktionsstandort

Haba-Standort in Lutherstadt Eisleben
Haba-Standort in Lutherstadt Eisleben. Foto: Haba

Die in Schieflage geratene Haba Familygroup trennt sich zum 1. Januar 2024 von ihrem Produktionsstandort in Lutherstadt Eisleben. Die dortige Immobilie wird einschließlich aller Maschinen zur Möbelproduktion an den Investor der Mansfeld Anlagenbau und Umwelttechnik veräußert, wie das Unternehmen Anfang Dezember 2023 in einer Pressemitteilung erläuterte. 

“Wir sind sehr froh, mit der Mansfeld Anlagenbau und Umwelttechnik AG einen geeigneten Käufer für unseren Produktionsstandort in Lutherstadt Eisleben gefunden zu haben”, erläutert Dr. Mario Wilhelm als Geschäftsführer der Haba Familygroup. “Unser Interesse bestand darin, dass der Standort erhalten bleibt und ein Großteil der Mitarbeiter übernommen werden.”

Eine Reihe von Interessenten hatte sich um die traditionsreiche Möbelfertigung in Sachsen-Anhalt bemüht. Letztlich konnte die Mansfeld Anlagenbau und Umwelttechnik das bestmögliche Konzept für den Weiterbetrieb präsentieren.

Mit mehr als 70 Mitarbeitern übernimmt die Firma mehr als drei Viertel aller dort tätigen Arbeitnehmer. 

Logo der Haba Familygroup

Im September 2023 hatte die Haba Familygroup verkündet, den Standort in Lutherstadt Eisleben nicht weiterbetreiben zu können.

Für die Marke Haba sieht der “Zukunftspakt 2030” eine Sortimentsfokussierung auf hochwertige Spielwaren und Spiele zur Entwicklungsförderung von Kindern vor, während Haba Pro seine Marktführerschaft bei Möbeln für Kindertagesstätten und Ganztagseinrichtungen weiter ausbauen will.

Mit Umsetzung der vorgelegten Sanierung und Konzentration auf Kernkompetenzen will das Unternehmen nach der hoffentlich erfolgreichen Sanierung in Eigenverwaltung künftig effektiver agieren. 

“Um die Haba Familygroup zukunftsfähig aufzustellen und das Traditionsunternehmen in Richtung seines 100. Geburtstags erfolgreich zu transformieren, waren und sind grundlegende und für alle Beteiligten überaus schmerzhaft Einschnitte nötig”, erklärt Martin Mucha.

“Daher sind wir froh, dass wir mit der Mansfeld Anlagenbau und Umwelttechnik AG einen Betreiber für den Standort in Eisleben gefunden haben. Zu den zentralen Elementen der erfolgreichen Sanierung gehören eine klare Positionierung der Kernmarken, tragfähige Kostenstrukturen und eine nachhaltige Aufstellung des Unternehmens nach innen wie außen. Der Verkauf des Schulmöbelgeschäfts ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.”

Wer nicht weiß, wer Mucha ist, wird in der Pressemeldung des Unternehmens auch nicht darüber aufgeklärt. Dabei handelt es sich um Martin Mucha, Partner der Kanzlei Grub Brugger, der die Rettungsmission des Spielzeugunternehmens Haba leitet.

Die Haba Familygroup befindet sich in der wohl größten Umstrukturierung des 1938 gegründeten Unternehmens. So wurde in diesem Jahr die Führungsriege des Unternehmens ausgetauscht und im Sommer ein groß angelegter Stellenabbau angekündigt. 

Damals hieß es, dass mehr als 650 von insgesamt 2.000 Arbeitsplätze wegfallen sollen. was fast jeder dritten Stelle entspricht. Im August hatte der oberfränkische Spielwarenhersteller zudem bekannt gegeben, dass die Marke Jako-o Anfang 2024 eingestellt wird.

Künftig stehen die beiden Kernsegmente Haba und Haba Pro mit nachhaltig hergestellten Spielwaren und Möbeln im Fokus. 

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