Autositze werden immer häufiger mit modischen Fabrics aufgewertet. Doch in jedem guten Produkt steckt auch ein wichtiges Asset: Sicherheit.
Der Sektor der Autositze unterliegt als einer der wenigen in der Welt der Babyausstattung dem steten Druck des Wandels. Für den Laien ist eine Babyschale eine Babyschale und ein Sitz ein Sitz. Klar, Verbraucher orientieren sich bei der großen Vielfalt nach Marken, persönlichem Gefallen und sehr häufig auch nach guten Auszeichnungen von Konsumentenverbänden – und auch nach dem zur Verfügung stehenden Budget, vulgo: Geldbeutel. Vielfach wirkt eine abwägende Beratung im Handel auf eine finale Entscheidung für ein Produkt mit ein.
In den Produkten steckt allerdings jahrelanges Know-how, das in seiner Komplexität dem Verbraucher zumeist verborgen bleibt. Und das ist auch gut so, denn gerade Autositze sollen für Sicherheit sorgen und keine Verunsicherung stiften. Zentrale Features werden natürlich herausgestellt, aber was es genau mit dem Airbag von Maxi-Cosi auf sich hat, kann vermutlich kaum ein Kunde en detail erläutern. Doch durch die Kenntnis des Airbag-Versprechens aus dem Automobilbereich hat vermutlich jeder Interessent sofort ein Leistungsversprechen vor Augen, welches das Produkt aus seinem Umfeld hervorhebt.
Dabei sind die hochwertigen Produkte der Branche kleine Hightech-Wunder. Im Fall eines zum Glück seltenen Unfalls leisten sie Erstaunliches, absorbieren die Aufprallenergien und schützen den kindlichen Insassen vor schlimmen Verletzungen. Dazu arbeiten hinter den Kulissen Ingenieure ständig an Verbesserungen, die sich aus neuen gesetzlichen Normen wie der Phase 2 der i-Size-Verordnung ebenso ergeben wie aus Testszenarien des ADAC und der Stiftung Warentest.
Darüber hinaus treiben eigene Forschungs- und Entwicklungsansätze die Hersteller an, immer bessere Produktgenerationen zu schaffen. Dabei müssen Hersteller die Produkte nicht nur sicherer machen, sondern auch auf bestimmte Preisstufen hin entwickeln. Die größte Unbekannte aber sind der Verbraucher und der sogenannte „Misuse“, also der fehlerhafte Einbau eines Sitzes. Der ist nach zahlreichen Studien erschreckend häufig.
Laufend verbesserte Produkte, höhere Geburtenzahlen und steigende Durchschnittspreise müssten die Aussichten für die Branche eigentlich mehr als rosig färben. Freilich wird zugleich der Wettbewerb schärfer und neue Anbieter wie Swandoo treten neben die etablierten Branchengrößen wie Britax Römer, Cybex, Maxi-Cosi oder Joie und Kiddy, um nur einige zu nennen.
Auch Nischenanbieter wie Baier, Nachfolger und Co. buhlen um die Aufnahmefähigkeit des Handels. Hinzu kommen im Ausland starke Marken wie Babyzen, Chicco, Concord, Diono oder Peg-Pérego.
Nun ist es nicht so sehr die Menge an Marken, die dem Markt zusetzt, als die hinter manchem Wettbewerber stehenden Konzerne, zumeist aus Asien, die sich als Hersteller namhafte Marken zugelegt haben und mit voller Kraft in die Märkte drücken. Wohl dem, der nicht durch ein Fernost-Sourcing den eigenen Wettbewerb herangezogen hat.
Sicher auf Achse
Von smarten Alarmgebern und handlichen i-Size-Sitzen: Viele neue Features machen den Markt lebendig
Ob smart, umweltfreundlich, traditionell oder stylish: Der Autositz, natürlich immer nach aktuellsten Sicherheitsstandards ausgeführt, ist heute mehr als ein reines Bedarfsobjekt. Das noch recht neu am Markt agiernde Unternehmen Swandoo hat mit seinem ersten Sitz „Albert“ bereits Geschick und Innovationstrieb in der alteingesessenen Branche der Autokindersitze bewiesen. Der „Albert Go“ ist der neueste Geniestreich der Gründer Nico und Kenny. Dank des integrierten Safety Checks kann blitzschnell überprüft werden, ob der Kindersitz richtig eingebaut wurde. Eine zusätzliche Verknüpfung mit dem Smartphone setzt einen Alarm ab, falls das Fahrzeug einen Unfall hat. Dank Temperatursensoren kann ebenfalls über das Smartphone die Temperatur im Sitz überprüft werden. Seit die zweite Phase der i-Size-Norm R 129 seit 2018 in Kraft ist, gibt es zur Kind + Jugend endlich Produkte nach der neuen Norm. Die Problematik der maximalen Sitzbreite wird unterschiedlich gelöst. Auch Chicco hat mit dem „Fold & Go i-Size“ ein entsprechendes Modell entwickelt. Es handelt sich dabei sogar um den ersten Sitz für die Altersgruppe von drei bis zwölf Jahren, den der italienische Hartwarenriese Artsana auf den Markt bringt. Ab Anfang 2019 erhältlich, weist der Sitz eine Besonderheit auf, da er sich recht einfach falten und an einem Griff bequem tragen lässt, sodass auch bei Fahrten in Autos von Verwandtschaft, Freunden und Co. nicht auf die Sicherheit eines zeitgmäß nach der neuen i-Size-Norm geprüften Sitzes verzichtet werden muss.
Nur liegen ist schöner
Man darf gespannt sein, wie Eltern auf ein neues Modell von Maxi-Cosi reagieren. Denn bei „Jade“ müssen schlafende Kinder nicht mehr aus dem Kinderwagen in das Auto umgehoben werden. Eine gute Idee!
Adapter sei Dank gibt es zahlreiche übergangslose Mobilitätslösungen für Kleinkinder. Kaum ein Kinderwagenhersteller lässt es an entsprechenden Systemen mangeln, mittels derer sich eine Babyschale auf das Kinderwagenchassis setzen lässt. Mit der neuen Babywanne „Jade“ von Maxi-Cosi hat Dorel das Zusammenspiel einfach umgedreht! Diese kann nämlich kurzerhand „vom Wagen in den Wagen“ verfrachtet werden. Die Wanne ist für Kinder von 40 bis 70 Zentimetern ausgelegt, also etwa von Geburt an bis zum Alter von sechs Monaten. Kinder in diesem Alter schlafen viel – und mit der Jade-Wanne müssen sie dann für eine Autofahrt nicht extra umgebettet werden. Das Produkt ist nach UN-R 129 zertifiziert und entspricht der i-Size-Norm. Die Babywanne ist nicht nur in klassischen Tönen wie Beige, Blau und Grau, sondern auch in einem knalligen Rot lieferbar. Für das Rundumpaket sorgt der ebenfalls neu erhältliche Kinderwagen „Lila“, der in den gleichen Farben erhältlich und auf die Jade-Wanne abgestimmt ist. Ein solches Produkt macht auch redaktionell Spaß, zeigt es doch, dass kreative Entwickler immer wieder „out-of-the-box“ denken. Chapeau. Gespannt warten wir auf die ersten ADAC-Testergebnisse.