Spanien mit seiner FIMI ist Inbegriff legerer Looks, aber auch floraler bis hin
zu sehr rüschiger Opulenz.
Eigentlich gebührt der FIMI ein deutlich höherer Rang in der Wahrnehmung der international aktiven Einkäufer, als es de facto der Fall ist. Die Messe versammelt eine respektable Anzahl von Marken, in diesem Jahr rund 165, von denen viele exklusiv nur hier zu sehen sind. Passt der landestypisch fröhliche und leichte Stil der Mode zum Sortimentsprofil daheim, lohnen Besuch von Messe und auch der Stadt Madrid allemal.
Auch für das festive Segment gibt es allerhand Labels, die sich einem empfehlen könnten, wenn man das eigene angestammte und in Teilen vielleicht etwas angestaubte Portfolio auffrischen möchte. Beäugt man manche aus deutscher Sicht zu exaltierte Styles mit der geboten schmunzelnden, doch kennerischen Distanz, bleiben daneben zahlreiche Brands übrig, die sich in ein hiesiges Sortiment entweder spürbar bereichernd oder sachlich-professionell einpassen lassen.
Ware, die vor Ort eventuell Schwierigkeiten hat, spanische Käufer zu überzeugen, könnte sich in Deutschland bestens eignen. Denn hie und da dominiert eine nahezu skandinavisch anmutende Designsprache.
Warum also schlägt der Reisekompass so selten nach Madrid aus? Lange lag es daran, dass die Organisatoren der FIMI der Meinung waren, ein anderes Messewochenende als das, an dem die Pitti Bimbo zu Ende geht, komme nicht infrage. Endlich ist dieser reisetechnische Makel behoben, denn ein Direktflug von Florenz nach Madrid war samstags in der Regel gar nicht möglich. Inzwischen ist der Messekalender entzerrt, was wir lobend hervorheben möchten. Wer die FIMI bereits besucht hat, konnte feststellen, dass es die ein oder andere Sprachbarriere gibt. Doch in der Regel helfen Kollegen bereitwillig aus. Und manch Geschäftsbeziehung lebt schon seit Jahren von einem solchen.