Outerwear, Nachhaltigkeit und reduzierte Styles – all dass schreibt man in der Kindermode zumeist den Herstellern aus Nordeuropa zu. Doch mit Ecoalf (www.ecoalf.com) gibt es seit 2009 einen Anbieter aus Spanien, der sich im Bereich der Mode für Damen und Herren bereits einen Namen gemacht und nun eine Linie für Kinder im Programm hat.
Auch wenn der Namen in deutschen Ohren etwas gewöhnungsbedürftig klingt, ist es dem Gründer Javier Goyeneche sehr ernst mit seinem Engagement. Ihm geht es darum, durch Kleidung nicht noch mehr Müll zu produzieren, sondern im Gegenteil: dazu beizutragen, die Müllberge zu reduzieren. Daher ist der Name auch Programm. Er setzt sich aus “Eco” und den Anfangsbuchstaben des Namen seines Sohnes Alfredo zusammen, denn für seine Kinder will er dazu beitragen, dass die Welt ein lebenswerter Ort bleibt.
Als Goyeneche 2009 Ecoalf gründete, stellte er fest, dass Umweltschutz damals noch kein großes Thema in Spanien war. Auch sein Versuch, modische, recycelte Produkte zu verkaufen, scheiterte, weil es zu wenige gab. Doch das Label entwickelte sich erfolgreich, sodass er 2012 seine erste Firma Fun & Basics verkauft hatte.
Wir treten in eine neue Ära ein, in der die Verbraucher von den Unternehmen verlangen werden, dass sie Werte fördern, mit denen sie sich identifizieren. Diese Herausforderung erfordert eine neue Generation von Unternehmern, die das dreiseitige Gleichgewicht zwischen Mensch, Planet und Profit respektieren.
Ecoalf setzt auf Produkte aus recyceltem Plastik, das vorzugsweise aus den Meeren gefischt wird. Anfangs war es noch schwer, entsprechende Recyclingfirmen zu finden, da die Verfahren kostenintensiv sind, um die verschiedenen Kunststoffsorten zu trennen, zumal sie den Einflüssen von durch Wasser, Salz und Sonne unterliegen.
Die Qualität des Garns hängt dabei übrigens von der Qualität des Mülls ab, wie Goyeneche einmal erläuterte. Eine herkömmliche Plastikflasche wird vielleicht einen Monat nach ihrer Herstellung recycelt. Doch wenn die Flaschen aus dem Meer gefischt werden, trieben sie dort meist schon mehrere Jahre herum und sind von Wasser, Sand und Salz zerstört. Das Level der Verunreinigung sei viermal so hoch wie bei einer noch neuen Flasche. Damit das Garn dennoch nicht bricht, brauchte es lange, um Verfahren zu finden, das zu umgehen.
Dass Goyeneche nicht nur redet, sondern handelt, lässt sich auch an der Gründung der Ecoalf Foundation in 2015 ablesen. Sie arbeitet heute mit mehreren Tausend Fischern unter anderem an der spanischen Mittelmeerküste zusammen, um Plastikmüll aus dem Meer zu bergen.
Die Kleidung aus recyceltem Material ist etwas teurer als die aus herkömmlichen Industriefasern. Auch die Kids-Linie ist entsprechend angesiedelt, überzeugt aber durch das ökologische Engagement der Marke. Das Sortiment umfasst Jacken, Sweatshirts, T-Shirts, Polos und Hoodies, aber auch Sneaker und Flip Flops. Die Preise für T-Shirts liegen bei 29,90 Euro, Sweatshirts kosten 59,90 Euro und Jacken kisten rund 110 Euro. Alle Preisangaben: UVP.
Mit der Vertretung der Kinderlinie hat die deutsche Deluxe Distribution übrigens an das Daniela Müller und Ingo Rieht von Internationale Kindermoden betraut. Und wer einen Blick auf die Kollektion werden möchte, kann dass auf der Supreme Kids tun, wo Müller und Rieht unter anderem mit Levi’s Kidswear ausstellen.