Da eine Ausrichtung der Spielwarenmesse in Nürnberg im Ende Januar 2021 absehbar nicht möglich war, hatten die Organisatoren bereits in 2020 einen Ersatztermin angekündigt, und zwar im Juli 2021. Doch die Branche zweifelte hinter den Kulissen lautstark. Nun wurde der Event im Sommer abgesagt.
Mit der “Summer Edition” vom 20. bis zum 24. Juli sollte die Spielwarenmesse in Nürnberg, die als weltweite Leitmesse der Spielwarenbranche gilt, erstmals im Sommer stattfinden. Damit versuchte man, die ersatzlose Streichung in 2021 zu verhindern und der Branche ein Angebot zu machen. Zugleich startete ein digitales Angebot, um den Herstellern während der klassischen Orderzeit zum Jahresstart ein neues Format anzubieten.
Doch wer hiesige Hersteller zu einer möglichen Teilnahme im Sommer befragte, erhielt ganz unabhängig von Einschätzungen zum weiteren Verlauf der Coronapandemie und etwaiger Maßnahmen dagegen vielfach eine zweifelnde Einschätzung vermittelt. Das Geschäft müsse zu dieser Zeit bereits längst gemacht sein, wodurch sich der Nutzen im Sommer deutlich minimiere. Auch bezweifelte man, dass die weltweite Lage Reisen der internationalen Fachbesucher zuließe.
Immerhin ist es den Veranstaltern der Spielwarenmesse hoch anzurechnen, mit der Verschiebung alle Hebel in Bewegung gesetzt zu haben, um der Branche in diesem Jahr eine Plattform zum Networken anzubieten.
Aufgrund der großen Unsicherheit, die nach wie vor von der Coronapandemie auf nationaler und internationaler Ebene ausgeht, wurde der Juli-Termin nach einer Mitteilung vom 30. März abgesagt. Der Beschluss wurde demnach in einer Aufsichtsratssitzung vom 25. März gefasst. Man werde sich ab sofort auf die Spielwarenmesse 2022 konzentrieren, heißt es weiter.
Ernst Kick, Vorstandsvorsitzender der Spielwarenmesse, begründet die Entscheidung: “Sowohl von Aussteller- als auch von Fachbesucherseite haben wir zur Summer Edition anfangs gutes Feedback erhalten. Seit den letzten Wochen sorgt jedoch vor allem die enttäuschend langsame Verbesserung der Pandemie-Entwicklung für Unsicherheit in der Branche. Für uns steht die Gesundheit aller Beteiligten nach wie vor im Vordergrund.“
Kick bemängelt die fehlenden Perspektiven rund um das Messewesen seitens der Politik, die erhebliche Auswirkungen auf die Planungen der Messeorganisation und die Reisedisposition der internationalen Hersteller und Einkäufer haben. Trotz der bereits eingeleiteten Maßnahmen ist ohne einen notwendigen, gesicherten Vorlauf eine erfolgreiche Durchführung der “Summer Edition” der Spielwarenmesse nicht möglich.
Zeitgleich wurde der neue, reguläre Termine der Spielwarenmesse bekanntgegeben, die vom 2. bis zum 6. Februar 2022 in Verbindung mit der Spielwarenmesse Digital stattfinden soll.
Damit verknüpft der Veranstalter erstmals das Messeerlebnis vor Ort mit der virtuellen Welt, um die Teilnahme für Anbieter sowie Fachhändler und Einkäufer zu optimieren und ihnen den bestmöglichen Service zu bieten.
“Wir erhalten ausschließlich zustimmende Rückmeldungen – die Marktakteure können es kaum erwarten, im Februar wieder zusammenzukommen. Und wir freuen uns darauf, alle persönlich auf der 72. Spielwarenmesse in Nürnberg zu begrüßen”, resümiert Ernst Kick.