Der Motor der Kindermodebranche stottert. Und das gehörig. Auch wenn sich kein Verband um das Segment der Kindermode kümmert und keine nationale Statistik das kleinteilige Geschehen der Marktes abzubilden versteht, weiß jeder Vertreter und jeder Vertriebler, dass das Geschäft derzeit alles andere als einfach ist.
Immerhin bietet das Messegeschehen eine Möglichkeit, die Lage zumindest mittelbar über den Zuspruch zu den Veranstaltungsplätzen abzumessen. Nicht nur, wer – wie unsere Redaktion mit ihrer Childhood-Business-Fair-Database – die Ausstellungsverzeichnisse sorgsam erfasst und abgleicht, sondern jeder aufmerksame Akteur beobachtet vor Ort, dass die Leitmessen der Branche in Florenz und Paris kräftig darben.
Die deutsche Regionalisierung der Ordertermine hat den Vorzug, unanfälliger zu sein. Das zeigt ihre relative Stärke, die wir in diesem Sonderheft hervorheben.
Dennoch ist festzustellen, dass der kreative Nachwuchs mit frischen Marken seltener wird und viele kleine und mittlere Labels ums Überleben kämpfen.
Was da ist, reicht mit Sicherheit, Eltern und Kindern ein breites Angebot zu bieten. Doch weniger als weitere Marken – wenn die auch zur Erneuerung wesentlich sind – sind es auf den Messen vor allem die sinkenden Fachbesucherzahlen.
Ob die Russen nicht nach Florenz kommen, mag ein spezifisch italienisches Problem sein. Doch dass die neu entstehenden Fachgeschäfte, insbesondere das Segment der Concept-Stores, von vielen Veranstaltern nicht, nicht ausreichend oder viel zu ineffektiv mobilisiert werden, bedeutet das Verpassen einer Chance.
Nicht mehr Marken, sondern mehr Einkäufer braucht es derzeit! Denn es sind ja nicht Quadratmeter, um die es geht, und auch nicht deren Preise. Es sind die Entscheider, die ein Veranstalter ins Haus bekommt. Nicht wenige davon, besuchen weniger Messen und so einige keine einzige! Aktivitäten, Ansprache und Relevanz zu steigern, zu modernisieren, sind rar. Hier muss mehr passieren!