Der niederländische Mutterkonzern Nine & Co., zu dem Marken wie das 1991 gegründete Label Noppies sowie Alvi, Esprit for Mums und Supermom gehören, ist laut dem niederländischen Insolvenzregister insolvent.
2023 waren für Nine & Co. sowie die Tochtergesellschaften Task International B.V. und Task Licenses B.V. Sanierungsverfahren eingeleitet worden, die demnach erfolglos geblieben sind. Diese hatten im Sommer 2023 die niederländische Regelung für Eigenverwaltungsabkommen “WHOA” in Anspruch genommen.
Neben Nine & Co ist auch die Tochtergesellschaft Task International von dem Konkurs betroffen.
Das Unternehmen befand sich schon seit einiger Zeit in Schwierigkeiten. So wurden letztes Jahr im Juli 2023 alle eigenen Geschäfte, darunter zwölf in den Niederlanden und Belgien, geschlossen worden.
Im WHOA-Verfahren kann den Gläubigern ein außergerichtlicher Vergleich angeboten werden. So sah Sanierung vor, dass die niederländischen und belgischen Geschäfte der Marken Alvi, Esprit for Mums, Noppies und Supermom geschlossen werden sollten.
Der Verkauf über die eigenen Webshops und über Online-Marktplätze wie About You, Bol und Zalando wurde zunächst noch fortgesetzt.
Im Winter folgte der Konkurs der Läden, die von Task Retail untergebracht wurden. Seinerzeit war dies die einzige Geschäftseinheit von Nine & Co, die für insolvent erklärt worden war. Nun ist der Rest hinzugekommen.
Aus dem damaligen Konkursbericht ging bereits hervor, dass das Unternehmen in den letzten Jahren 34 Millionen Euro Schulden angehäuft hatte.
Die Insolvenz wurde am 25. Juni 2024 ausgesprochen. Janina Maduro von der Anwaltskanzlei Holla wurde zur Insolvenzverwalterin bestellt.
Auch die deutsche Tochter Noppies Deutschland GmbH ist insolvent.
Anne-Gien Haan, die Geschäftsführerin von Nine & Co., habe immer noch großes Vertrauen in eine Einigung mit den Gläubigern. Diese würden unter der WHOA-Regelung besser abschneiden als bei einer Insolvenz, sagte sie nach einer Meldung von Fashion United in einer Mitteilung: “Wir hatten uns die Zukunft anders vorgestellt und waren bis vor Kurzem davon ausgegangen, dass wir die herausfordernden wirtschaftlichen Bedingungen ohne bleibende Unternehmensschäden und ohne unsere Gläubiger in unsere Probleme einbeziehen zu müssen, meistern könnten.”
Als Gründe für die Schieflage wurde 2023 angegeben, dass man unter den Folgen von Corona und dem Krieg in der Ukraine leide. Beide Faktoren hätten den Betrieb ernsthaft gestört, hieß es. Aufgrund des geringen Verbrauchervertrauens, der gesunkenen Kaufkraft und der hohen Kosten verzeichnete Nine & Co eine sinkende Nachfrage nach Baby- und Umstandskleidung sowie nach Babyprodukten.
Während der Sanierungsbemühungen waren über 200 Mitarbeitende für Nine & Co. und deren Tochtergesellschaften tätig. Heute sind es aktuell noch rund 80.
Mehrere Parteien seien laut Maduro an einem Neustart von Nine & Co, dem in Lelystad ansässigen Unternehmen, interessiert. Doch sei es noch zu früh, Aussichten fürs Gelingen einer Fortführung oder gar einer Übernahme aller Mitarbeiter zu machen.
Damit ist die Zukunft der Mitarbeiter der Gruppe in den Niederlanden, Belgien und Deutschland vorerst ungewiss.