Die zuletzt rund 65 Filialen umfassende Gruppe “Kiki Kindermoden” von der Unternehmerin Vera Klöhn hat einen Insolvenzantrag gestellt. Die 1995 gegründete Kette an Kinderbekleidungsfachgeschäften beschäftigt aktuell rund 230 Mitarbeiter. Der vom zuständigen Amtsgericht vorläufig bestellte Insolvenzverwalter Wilmer von der Kanzlei Willmerköster in Verden teilte mit, dass der laufende Geschäftsbetrieb bis auf weiteres fortgeführt werden soll. Löhne und Gehälter der Mitarbeiter seien bis einschließlich Oktober über das Insolvenzgeld gesichert. Mitarbeiter hatten allerdings bereits im August kein Gehalt mehr bekommen, dass jetzt über das Insolvenzgeld ausgezahlt werden soll.
Der Verwalter ist derzeit mit seinen Mitarbeitern mit der Recherche im Unternehmen beschäftigt, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Er sei derzeit „vorsichtig optimistisch“, was die Zukunft von Kiki angehe. Genaueres könne er zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Gegenüber dem “Weser-Kurier” sagte Wilmer, dass es derzeit keine Anhaltspunkte für eine Betriebsschließung oder Entlassungen gebe.
Zur Gruppe gehören auch Geschäfte unter dem Label “Kids House”, die als Concept Stores Warengruppen wie Kinderbekleidung, Interior und Möbel, Heimtextilien und Geschenkartikeln führten. Des weiteren führte Vera Klöhn Mono-Brand-Stores unter anderem von Steiff und arbeitete auch Eng mit der Kids Fashion Group zusammen.
“Wir haben uns lange gegen die wachsenden Belastungen gestemmt, mussten letztendlich aber einsehen, dass wir nicht mehr in der Lage sind, die nötigen Mittel zur Sicherung der Gruppe aufzubringen”, sagte die Gründerin der Kiki-Kindermodengeschäften, Vera Klöhn, die auf einen Neuanfang hofft.
Zur Insolvenz sollen die Veränderungen in der Modebranche inklusive der Veränderung des Kaufverhaltens zugunsten von Online-Händlern, der hohe Wettbewerbsdruck und in Folge entsprechende Umsatzrückgänge vor allem bei mittelständischen Modehändlern geführt haben.
Dass die “Kiki Kindermoden”-Gruppe in Schieflage geraten war, wurde in der Branche bereits länger diskutiert. Wechsel in der Geschäftsführung, die Schließung mehrerer Filialen sowie dem Vernehmen nach unklare Überblicke über Ordern, Warenbestände und Abverkäufe, wie von einigen Lieferanten zu vernehmen war, deuteten bereits darauf hin, dass sich die Lage verschärfte.